Erstinspektion ein Muss?

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Wilfried
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Erstinspektion ein Muss?

Beitrag von Wilfried »

Hallo und Gude an Euch!
Bin kein Fasnachter, muss mich anders Beschäftigen.
Erstinspektion bei meinem NOVA eRetro star li muss diese sein?
Vermutlich wird dadurch die Garantie erkauft.
Eure Meinung ist willkommen
Wilfried

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didithekid
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Re: Erstinspektion ein Muss?

Beitrag von didithekid »

Hallo Wilfried,

bei so einem Roller mit Radnabenmotor dürfte sich die Inspektion darauf beschränken, dass gecheckt wird, ob alles noch korrekt funktioniert.
Der E-Retro hat vermutlich auch noch nicht so viel Digitalelektronik eingenaut, dass dabei ein Software-Update durchgeführt würde.
Rein technisch wird sich da zwischen vor und nach der Inspektion kaum etwas geändert haben.
Andererseits macht es NOVA dem Kunden insofern leicht, dass die inspektion (erstmals wohl bei 2.000 km und dann in diesem Intervall) zum Festpreis von 149 € erfolgt und das Service-Mobil zum Kunden kommt. Wird der Bedarf rechtzeitig bei NOVA angemeldet, kommt die rollende Werkstatt bei ihrer Tounee durch Deutschald dann irgendwann vorbei.
Verzichtet ein Kunde auf die regelmäßige Inspektion, kann es bei der Gewährleistung zu Problemen führen. Das git aber eigentlich (formal) nur bei Schäden, die in der Inspektion hätten frühzeitig erkannt werden können, wo Gegenmaßnahmen eine Ausweitung des Schadens verhindert hätten.
Wenn man das Gefühl hätte, dass etwas besser sein sollte (z. B. stärker vibrierende Bremsen, oder lenkkopflager schwergängig bzw. zu locker) sollte man die Inspektion auf jeden Fall machen lassen und dem Servicetechniker die Beobachtung schildern.
Hat man hingegen das Gefühl, der Roller läuft super und einwandfrei und auch die erzielbare Reichweite ist im Normalbereich, kann man natürlich ins Grübeln kommen, ob die Inspektion (zu dem Preis) sein muss. Schäden durch Mängel aus der Produktion (was eben Gewährleistungsfälle wären) treten bei Elektroroller überwiegend in den ersten Monaten auf. Teileverschleiß durch Vielnutzung fällt ohnehin nicht unter Gewährleistung.
Richtig teuer wären nur Schäden am Akku. Wenn der aber tatsächlich nach 20 Monaten schon kaputt ginge, wäre ein Nachweis ob Produktionsfehler oder ob der bei der Inspektion hätte erkannt werden können, extrem schwer.

Echte Wartungsarbeiten sind an den Bremsen zu erledigen. Zunächst Kontrolle auf Funktion und noch vorhandenen Bremsbelag-Dicke und alle zwei Jahre die Erneuerung der Bremsflüssigkeit. Natürlich später auch die Erneuerung der Beläge und ggf. Bremsscheiben, wenn deren Verschleißgrenze erreicht ist. Das muss gemacht werden und die Frage ist: Durch wen?
Hat man da Jemanden, oder macht es selbst, braucht man NOVA nicht, solange sich keine Gewährleistungsfrage stellt. Und nach zwei Jahren ohnehin nicht mehr.
Da in zwei Jahren mit je 2.000 km im Minimum 298 € Wartungskosten anfallen würden (zuzüglich vermutlich der Bremsflüssigkeitstausch),
kann man sich ausrechnen welche Teile man von der geparten Summe kaufen könnte, statt den Gewährleitungsantrag stellen zu müssen.
Fährt man mehr Kilometer im Jahr, wäre dieses Budget noch höher.
Typische Ersatzteile, die bei den Rollern in den ersten Jahren häufiger auf Garantie/Gewährleistung bzw. Kulanz getaucht werden, sind die Bremsscheiben (je 20 € als Ersatzteil) und der Lenkkopflagersatz (auch 20€), bei dem der Arbeitsaufwand aber teuer wird. Auch das Zündschloss (50€) trifft es häufiger. Radlager wären auch als Ersatzteil günstig, aber arbeitsaufwenig, insbesondere hinten.
Wer Teile im Falle des Falle selbst wechseln kann, wird sich da vielleicht gegen die kostenpflichtige Garantie-Inspektion entscheiden.

Viele Grüße

Didi
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eRetro
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Re: Erstinspektion ein Muss?

Beitrag von eRetro »

als Servicegeschädigter sehe ich das genauso! Selber machen, aber das kann nicht jeder und auch nicht jeder Leser hier sollte euphorisch den Schraubendreher schwingen mit nur einem Halbwissen oder gar nix wissen. Wie Du schon geschrieben hast, der echte Service wäre da gleich die Bremsanlage. Das sind Arbeiten die gewissenhaft durchgeführt werden müssen. Natürlich kann das auch ein Laie, insofern dieser Kenntnisse hat, weiß was er macht und eigene Fehler selbst erkennen kann etc.

Die „Fachidioten“ wie ich diese im Service bezeichne haben bei mir schon tiefe Spuren hinterlassen. Ob es die Motorräder waren oder das Auto, da ging in der Vergangenheit schon ziemlich viel schief. Als „Schrauber“ steht man dann auch bei den Servicearbeiten des gelernten Fachpersonals daneben. Das wollen die natürlich nicht, dass da jemand ist der einem auf die Finger schaut. Da wurden im Service bei einer meiner Motorräder gleich beim Boxermotor die Zylinderkopfschrauben eines Zylinders nicht korrekt nachgezogen. Bei der Reklamation folgte ein weiterer schwerer Fehler, indem einer der Kipphebelblöcke zu stramm nachgezogen wurden. Der Hersteller gab hier ein Spiel von min. 1/500 – 1/10mm an. Weitere Folgen aus der verpfuschten Serviceleistung war ein defektes Drucklager der Kipphebelwelle. Letzteres war, dass es kein Geld von mir für den Service gab und gefolgt von diversen Zahlungsaufforderungen die letztlich seitens der BMW Werkstatt eingestellt wurden, da ein Gutachter letztlich einen Schaden ermittelte der weit höher lag als die Servicekosten. Es folgte eine erneute Nachbesserung, aber nicht mehr in der damaligen Werkstatt. Das Motorrad war zu diesem Zeitpunkt keine 6 Monate alt. Die kompletten Servicearbeiten wurden dann von mir erfüllt. Nach 25 Jahre verkaufte ich ein top gewartetes Motorrad.... Bei einem neuen PKW war die Werkstatt zu blöd einen Ölwechsel vorzunehmen. Da wurden dann mal gleich 1 Liter Öl im Motorraum verteilt, eine Plastikverkleidung abgebrochen da der Geselle nicht wusste wie das zu demontieren ist. Die Folgeschäden waren, eine aufwendige Reinigung des Motorraums und des Unterbodens bis zur Hinterachse. Die Scheibenbremsen hinten hatten Glück das da kein Öl hinkam.

Das sind nur einige wenige Beispiele die einem den Service verhageln können. Es ist aber auch so, dass innerhalb der Servicezeit die Hersteller bei einem Defekt schnell dicht machen, wenn es kein Serviceeintrag gab. Innerhalb dieser Zeit sollte man also genau überlegen. Ein Radnabenmotor geht normalerweise auch nicht kaputt oder ein Controller stellt seinen Dienst ein. Also ist das ein Spiel mit dem Feuer solange man Garantie hat. Mein eRetro startet jetzt in die dritte Saison. Mängel hatte der eRetro in diesem Sinne nicht. Ich hoffe auch, dass es so bleibt. Also in diesem Sinne, innerhalb der Garantie den Service erfüllen lassen, auch wenn es nicht so gut läuft. Man kann den Leuten ja auf die Finger schauen.
Gruss eRetro

fahre niemals schneller als dein Schutzengel fliegen kann…..mit zwei Räder befördert man die Seele, mit vier den Körper.

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Wilfried
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Re: Erstinspektion ein Muss?

Beitrag von Wilfried »

Hallo an Euch Beide!
Ich werde "bald" 83 Jahre.
Die Meinung von Euch stimme ich im vollen Umfang zu.
Mehrere Pkw's gingen durch meine Hände. Selbst repariert. Würden alle ohne große Mängel beim TÜV. Bin immer erst zum TÜV, dann "helfe dir selbst, sonst hilft dir keiner.
Zur Zeit habe ich u. a. einen Land Rover von 1997. Mein 2CV6 von 1977 - Kennz. wurde vom TÜV gelobt wg. hervorragenden Abgaswerten. Kein Neuer PKW käme daran.
Auch noch eine fahrtüchtige Velosolex von 1967.
Diese ist sehr anstrengend beim Fahren.
Etwas Spaß wollte ich noch haben - der E-Roller!
Zum Einkaufen etc. besser.
Die Bremsanlage ist für mich eine der einfachsten Arbeiten. Auch Entlüften.
Habe allerdings Maschinenbau vor vielen- vielen Jahren gelernt.
Auf jeden Fall soll Jemand, der keine Ahnung hat, unbedingt die Finger davon lassen.
Mir liegt etwas auf der Zunge:eure Beiträge sind sehr ausführlich und fehlerfrei.
Vermutlich habt ihr die Funktion per Sprache.
Viele Grüße
Wilfried

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didithekid
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Re: Erstinspektion ein Muss?

Beitrag von didithekid »

Hallo Wilfried,
wenn ich mich am Wochenende in meine Garage zurückziehe, werde ich auch schweigsamer.
Viele Grüße
Didi
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