Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Für alles was mit Steuergeräten zu tun hat. Bitte eventuell auch im speziellen Forum Ihres Rollertyps suchen.
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E-Bik Andi
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Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Beitrag von E-Bik Andi »

IMG_20230802_180447.jpg
Ich habe nach dem Fiasko mit Controllern die abrauchen, billigen China-Akkus und generell der ganzen Verkabelung am Roller angefangen alles vernünftig zu machen.
Bestandsaufnahme der Verkabelung am EH-Line-Roller (ES01) von 2012:
- Leitungen der Spannungsversorgung ab Akku zum Controller sind 4mm². Die Plusleitungen wurden so heiß, dass das damalige Rot eher Schwarz ist an der Isolierung- Minus genau so, aber da sieht man die Verfärbung nicht so- nur die Versprödung. Der Spezialist und Zulieferer von Kabelbäumen für BMW und andere Marken ist ein guter alter Freund von mir- also gleich mal paar Meter AWG8 Silikonleitungen beim Besuch mitgenommen.
- Alle Stecker sind offen und nicht einmal gegen Spritzwasser geschützt.
- Ein Sicherungsautomat zwischen dem Akkupack und dem Controller war zu dieser Zeit fremd- da waren Glassicherungen verbaut, welche ich damals schon gegen einen Automaten getauscht habe.
Eine Großbestellung bei Amazon war jetzt mal nötig- Kabelschuhe, die auch auf die (möglichen) Ampere ausgelegt sind, Stecker mit O-Ring zum Spritzwasserschutz für den gesamten Kabelbaum.
- Microschalter die ihren Namen verdienen- habe damals beim Tesla Model S den Schrott gegen qualitativ hochwertige Schalter getauscht, nachdem die Kunden nicht mehr ins Auto kamen weil der Griff nicht mehr ausfährt ;-)
-ganze Kabelstränge entweder lose als Wurfverkabelung oder an Stellen verlegt, wo permanent Bewegung vorhanden ist (Lenksäule z.B.) ohne Scheuerschutz.

Fazit: Erstaunlich, dass noch nix abgefackelt ist oder der Roller damals nicht stehen blieb. Nur Orginalcontroller und AGM Akkus vor 10 Jahren getauscht..nie Probleme gehabt. Erst als der Controller mit 60V abgeraucht ist und ich dann auch noch ein defektes, neues China-Akkupack aufgemacht und gemessen habe bin ich hellhörig geworden.
Liebe Grüße
Andi

STW
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Re: Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Beitrag von STW »

Wenn der Roller von 2012 ist: aus Sicht der Chinesen ist doch alles prima gelaufen, hat die Gewährleistungszeit überlebt. Und dann ist das nur noch Dein Problem. :D
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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E-Bik Andi
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Re: Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Beitrag von E-Bik Andi »

STW hat geschrieben:
Mi 2. Aug 2023, 19:30
Wenn der Roller von 2012 ist: aus Sicht der Chinesen ist doch alles prima gelaufen, hat die Gewährleistungszeit überlebt. Und dann ist das nur noch Dein Problem.
Richtig :D Das schaffen die aktuellen Roller vermutlich erst gar nicht. :roll:
Liebe Grüße
Andi

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E-Bik Andi
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Re: Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Beitrag von E-Bik Andi »

Heute habe ich den Roller komplett "entkernt" vom orginalen Kabelgedöns- es waren gut 30% der vorhandenen Leitungen und Stecker blind- Der Kabelbaum wird sehr "übersichtlich" und ist schnell gemacht wenn alles da ist :D . Da bei mir eh alles vom Cockpit bis zum Controller neu ist, wird der Kabelbaum dementsprechend "auf Maß".
Man wunderst sich, dass diese Sch.... überhaupt so lange funktioniert hat :shock:
Für das Langstreckenprojekt was mitte August angedacht ist, werden das jetzt sportliche zwei Wochen :D
Nicht wegen der Arbeit an sich, sondern ob alle Bestellungen auch zeitnah eintreffen (Stecker, Raddrehzahlsensor usw. alles in D bestellt).
Ist auf jeden Fall ein nettes Projekt mit dem Roller. Bin es beruflich gewohnt, Dinge richtig zu konstruieren.
Liebe Grüße
Andi

Manfred55
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Re: Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Beitrag von Manfred55 »

Wäre ja mal interessant, was es mit den C...-Akkus auf sich hat! Wie sind die Erfahrungen?
Ich habe gerade den Fall, dass ein 60V Akku im Leerlauf gut 65V bringt. Ich frage mich, ob der 60V Controller das beim Bremsen überlebt???

Viele Grüße

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Schnabelwesen
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Re: Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Beitrag von Schnabelwesen »

Hallo @Manfred55, die Frage verstehe ich nicht ganz.
Die 60V des Akkus sind nur nominal. Wenn es 3,7V-Lithiumionen-Zellen sind, hat der Akku bei 16 in Serie geschalteten Zellen 59,2 Volt. Vollgeladen weisen die Zellen 4,2V aus - also 16x4,2=67,2.
Auch Akkus mit 17 seriellen Zellen (17s) gelten noch als 60v-Akku, obwohl sie nominell 62,9 und vollgeladen 72,4 Volt Spannung haben. Dementsprechend ist der Controller ausgelegt.
Beim Bremsen können ja nur Probleme auftauchen, wenn das Fahrzeug rekuperiert, also Strom gewinnt. Da ist nicht die Spannung das Problem, sondern der Strom, der bei randvollem Akku nicht aufgenommen werden kann. Das sollte durch Sicherheitsschaltungen im Controller vermieden werden, tritt aber tatsächlich bei manchen Modellen auf.
Mit dem Thema Kabelquerschnitt hat das alles allerdings nichts direkt zu tun.
Schöne Grüße, Bertolt
E-Kuma Sun-S 2022 - Scheibe, Topcase, Heidenau K58
ATU Explorer E-Cruzer 2019 - 2 Wechselakkus á 20Ah
ATU Explorer E-Cruzer 2019 - 40Ah, 70V, Display, Scheibe, City Grip 2
Trinity Neptun - 2 Wechselakkus, smartes BMS (in Arbeit)
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Manfred55
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Re: Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Beitrag von Manfred55 »

Hallo @Schnabelwesen,

Danke erstmal für die Antwort. Ich hatte das Thema gewählt, weil hier von China-Akkus die Rede war.
Habe eben das Problem, dass bei einem Seniorenmobil der Controller gestorben war. Solange ich einen 48-72V Controller drin hatte lief das Gefährt auch wieder. Nur war das Fahrverhalten etwas anders (3 Stufen-Schalter ging nicht, Bremse bei Gas-weg fehlte, etwas ruppiger Start). Eben ein anderer Controller. Sobald ich aber einen original verbauten Controller vom Importeur drin hatte ist dieser bei der ersten Probefahrt wieder verreckt.
Jetzt suche ich nach der Ursache. Da fiel mir eben die Spannung der Akkus auf. Der Fakt mit der Zellenzahl ist mir schon klar. Nur weiß ich nicht, wie der 60V Akku wirklich aufgebaut ist. Meine Werkzeugakkus gibts auch als 18V und 20V Version (mit der identischen Zellenzahl).
Ja - vielleicht läuft mir die Lösung noch über den Weg...

Viele Grüße ins Forum
M.

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E-Bik Andi
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Re: Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Beitrag von E-Bik Andi »

Manfred55 hat geschrieben:
Di 28. Nov 2023, 13:52
Danke erstmal für die Antwort. Ich hatte das Thema gewählt, weil hier von China-Akkus die Rede war.
Habe eben das Problem, dass bei einem Seniorenmobil der Controller gestorben war. Solange ich einen 48-72V Controller drin hatte lief das Gefährt auch wieder. Nur war das Fahrverhalten etwas anders (3 Stufen-Schalter ging nicht, Bremse bei Gas-weg fehlte, etwas ruppiger Start). Eben ein anderer Controller.
Servus M.
Dann musst Du natürlich auch den neuen (anderen) Controller dementsprechend programmieren. Wundert mich dann sowieso, dass da überhaupt etwas ging ohne den Controller dementsprechend zu programmieren.
Erzähle mal, was genau Du mit "anderen Controller" meinst. Selber Controller wie vorher oder ein anderer? Programmierbar oder Ersatz vom Hersteller selber?
Liebe Grüße
Andi

Manfred55
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Re: Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Beitrag von Manfred55 »

Hi Andi,
ja, das war einfach mal ein Versuch, ob denn der Rest von dem Teil überhaupt so tut, wie es soll. Ich habe einen Controller vom A...zon bestellt und auf gut Glück probiert. Die wichtigen Signale scheinen ja "standardisiert" zu sein. Ansonsten ist er nicht programmierbar (besser parametrierbar). Dem Controller lag auch eine Anleitung bei, wie man bei einem Austausch vorgehen sollte.
https://www.amazon.de/dp/B081YX7N5H/ref ... 91_TE_item
Immerhin wusste ich nach dem Umbau ja, dass der Motor sich bewegt und am "Gasgriff" steuerbar ist. Auch 2 Geschwindigkeitsstufen und Rückwärtsfahrt funktioniert damit. Die Alarmanlage scheint auch ein Standard zu sein - die Stecker passten.
Damit ist der Besitzer dann gut einen Monat lang gefahren. Dann hatte er die Idee, wieder den originalen Controller haben zu wollen.
Der hat dann gut doppelt so viel gekostet, ist auch nicht parametrierbar und ist wie schon beschrieben bei der ersten Testfahrt abgestorben (Endstufentransistoren mit Kurzschluss). Jetzt bin ich auf der Suche nach Hinweisen, was sich denn an dem Fahrzeug geändert haben könnte.
Mein erster Ansatz war die Batteriespannung. Aber die scheint ja, wie Schnabelwesen erklärt eher normal zu sein. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob die Erbauer des Fahrzeugs nicht mit genau diesem Effekt rechnen: Dass es bald kaputt geht.
Im originalen Controller sind Transistoren drin die max. 80V vertragen. Nach meinen Erfahrungen mit Transistoren, die induktive Lasten antreiben, muss da immer eine Reserve sein, weil eben Spannungsspitzen entstehen.
Deshalb jetzt auch die Idee, dass es vielleicht doch eine Überspannung beim Bremsen gibt, die über 80V hinaus geht. Und dann auch Kabelquerschnitte, Übergangswiderstände und die Qualität des Produktes allgemein.
Der Importeur konnte mir leider auch keinen Tipp für das Problem geben. Sagte nur ich dürfe keinen 72V-Controller an einer 60V Batterie verwenden???
Vielleicht hat ja noch jemand eine sachdienliche Idee.

Viele Grüße
M.

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E-Bik Andi
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Re: Richtiger Kabelquerschnitt und Qualität- man wundert sich

Beitrag von E-Bik Andi »

Jetzt wird mir einiges klar ;-) Du hast den 3000W Controller von A...oder E...bestellt für - kenne ich und hatte ich auch schon. Müll vor dem Herren! :lol:
Meine Empfehlung geht ganz klar an einen Votol EM100 Controller für das Fahrzeug. Programmierung ist in dem Fall vermutlich nur im Bereich des Akkus und der Motorart nötig (er hat auch die Möglichkeit für "Self-Learning" ...bei Fragen gerne an mich.
Auch die Fahrstufen sind frei belegbar. Diese 3000W Controller besagter Onlineshops schalten unwillkürlich ab- auch wenn der Akku noch gut 20% Kapazität hat! Aber das ist nicht immer so und nicht reversibel einen festen Abschaltpunkt zu erfassen- Temperaturüberlast im Controller kommt da auch häufig vor da völlig unterdimenstioniert (eher ein 1500 Watt Controller) entgegen der angegebenen Leistung.
Liebe Grüße
Andi

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