Warum fahren die Deutschen nicht gerne Elektroroller?

Motorroller mit E-Antrieb
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Felix aus China
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Re: Warum fahren die Deutschen nicht gerne Elektroroller?

Beitrag von Felix aus China »

flowerpower hat geschrieben:
Mi 19. Feb 2025, 09:33
Ob Elektroroller immer beliebter werden ? Naja, die Menschen müssen sich mit irgendwas fortbewegen, warum nicht mit einem Roller von einem weiteren Startup. Die Frage ist doch nur ob DU das kannst/willst:

Hast du ein Gründer-Gen ? Hast du Bock/Zeit dich 20 Stunden am Tag damit zu beschäftigen ? Hast du Ideen, willst du Risken eingehen ? Kannst du Geschäftbeziehungen aufbauen, hast du die Geduld dich durch Papierkram ohne Ende zu quälen ?

So funktioniert es, google mal nach der Soichiro Honda Story, das war zwar ne komplett andere Zeit und vieles war einfacher, aber im Prinzip ist das der Geist den du brauchst. Positiv denken und eifach machen

P.S. wenn die KI die Lottozahlen voraus sagen könnte, wären wir auch nicht reicher, vergiss den Schice :lol:
Dank für Deine Tipps vor allem das Honda Story, flowerpower!

Viele Grüße
Felix aus China

ts64
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Re: Warum fahren die Deutschen nicht gerne Elektroroller?

Beitrag von ts64 »

Felix aus China hat geschrieben:
Di 11. Feb 2025, 01:05
Warum fahren die Deutschen nicht gerne Elektroroller?
Bei mir ist es das Preis-/Leistungsverhältnis. Ich probierte seit vielen Jahren Elektrofahrzeuge und war von der Qualität enttäuscht. Insbesondere der Chinaroller! Dann kommt noch hinzu, dass die nur in China repariert werden konnten. Und so fällt von den 5 baugleichen Elektro-Rollern einer nach dem anderen aus. Akku hin, Ladegerät hin, Rahmenbruch (!), ... Monatelages warten.
Boss verlangt schließlich, dass man mit seinem eigenem Privat-Lkw die Ware ausliefert. Ich lehne das ab, werde gekündigt, aber der Laden macht eh zu.

Letztes Jahr habe ich einen gebrauchten Kisbee für 500€ gekauft und bin mit dem bis nach Rumänien gefahren. Auf der Rückreise ein Rekordtag mit 900km innnerhalb 24 Stunden. Dessen Reichweite pro Tankfüllung beträgt offiziell 375km, realistisch sind eher 250km. Also tankt man schon bei 150km, spätestens 200km. Eine Zapfpistole an der Tankstelle kann rund 50 Liter pro Minute liefern, auftanken ist also eine Sache von Sekunden.
Mach das mal mit Elektro! Aber ohne Begleitfahrzeug mit dutzend vollgeladenen Austauschakkus dabei. ;)

Kürzlich habe ich einen gebrauchten Unu für ebenfalls 500€ gekauft. Ich plane gar nicht, den für Urlaubsreisen ins Ausland einzusetzen, der ist nur für die Stadt. Von den angeblichen 100km Reichweite wird in der Praxis wohl eh nur die Hälfte übrig bleiben. Und das Aufladen dauert viele Stunden.

Nun bin ich aber sowieso zweiradaffin und somit gar kein "richtiger Deutscher".
Und nicht nur Kleider machen Leute, sondern auch Fahrzeuge. Der (scheinbare) soziale Status wird in Indien sehr nach dem äußeren Auftritt beurteilt. Wer da mit scooty oder auto (tuktuk) zum Vorstellungsgespräch kommt, ist schon durchgefallen.
Auch in Deutschland habe ich mir da schon öfters was anhören müssen!

Also: Deutsche fahren sowieso nicht gerne Roller. Und schon gar nicht aus (der Volksrepublik) China!
Kymco und Sym, TGB (aus der Republik China) haben dagegen einen passablen Ruf.

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silenzium
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Re: Warum fahren die Deutschen nicht gerne Elektroroller?

Beitrag von silenzium »

Apropos Elektroroller und China: hat hier schon mal jemand einen Elektroroller oder ein E-Dirtbike direkt aus China bestellt? Gibt da ja welche bei Aliexpress für Preise um die 1000 €.

Kann man die dann überhaupt hier zu lassen oder fehlt einem da das CoC Papier?

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Afunker
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Re: Warum fahren die Deutschen nicht gerne Elektroroller?

Beitrag von Afunker »

Ja ich hatte mal vor 5/6 Jahren meine Wuxi in China bestellt. Kostenpunkt damals: 2000 US $ inkl. Transport.
Zulassungspapiere (COC) waren dabei, da das Modell als Ranis 2000 und einem weiteren Modell eines deutschen Importeurs verkauft wurde.
Beide Modelle, wurden mit schwachen Liion Akkus ausgestattet, waren und sind strenggenommen Kopien der Honda MS125 "Grom"....
Nur in Elektro mit Radnabenmotor.
Das Modell gibt es bei Venom als E-Vader in den USA und als weiteres Model (Name entfallen) in der Türkei.
Gruss Helmut

Ranis 2000 seit 08.2019 ca.17000 Km gefahren :mrgreen:
Wechsel Akku alt gegen neu bei 6600 Km, Sicherungsautomat bei 9300 Km

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Re: Warum fahren die Deutschen nicht gerne Elektroroller?

Beitrag von Pfriemler »

Ich bin gerade erst auf das Thema gestoßen ... interessant, vieles unterschreibe ich sofort.
Nur die Sache mit den 300 Regentagen kann ich nicht stehenlassen: Ich wohne in der "Streusandbüchse" Brandenburg, eines der regenärmsten Gebiete in D, wenn der Süden absäuft, kommen hier bestenfalls Tropfen an; vor Jahren in Oranienburg nördlich von Berlin 130 l/h - am gleichen Tag bei uns knapp 80 über den ganzen Tag, und das hat es in 25 Jahren zuvor und danach nicht wieder gegeben.
Ich versuche auch im Winter zu fahren, nur bei -2°C ist bei mir Ende Gelände (müsste aber mal über beheizbare Handschuhe nachdenken), bei Glatteisgefahr auch, und insgesamt ab 5 l/h Regen finde ich ungemütlich. Mit diesen Warmduscher-Kriterien hatte ich im vergangenen Jahr vielleicht 20 Tage, an denen ich nicht mit Roller oder Fahrrad meine im Schnitt 14 km Arbeitsweg bestreiten konnte.
Dennoch sind in Berlin Roller im Vergleich zu anderen Metropolen Europas deutlich unterrepräsentiert. Allerdings fahren hier im Schnitt viel mehr Elektroroller als bspw. in Paris oder gar Barcelona, wo ich letztens in drei Tagen gezielt hingesehen habe. Im öffentlichen Bild bestenfalls 1 von 100 mit E-Antrieb, wenn ich eher Fahrrädern zuzurechnende Fahrzeuge mit vermutlich 20 km Reichweite mal ausnehme (sowas fährt hier gar nicht).
Ich kenne die ganzen Probleme aber nur teilweise - bin vermutlich der, den @STW meinte, als er von 3 LKL in 12 tkm sprach. Ich lade per Haushaltssteckdose ausschließlich daheim (Reichweite genügt für meine Strecken) in der Garage des Eigenheims (also kein Stress mit Vermietern).

Preislich bin ich mit gut 9300 eigenen gefahrenden echten Kilometern, 5800€ Barpreis, 650€ Zusatzanbauten (Windschild, Beindecke, Topcase), knapp 400 Euro Wartungskosten in 4 Jahren, 150 für Reparaturen (nicht mitgerechnet sicher an die 1000€ für 3x Akku, 2x LKL auf Garantie/Kulanz) bei 0,87 ct/km Gesamtkosten - mit dem E-Bike (knapp 10 tkm) habe ich die magischen 30ct/km gerade unterschritten, beim PKW (150 tkm) sind es noch immer 34ct/km (und 31, wenn ich die Karre zum Restwert verkaufen würde). Die Supersoco-CUX (mein Avatarbild) hat mich effektiv (Kauf+Kosten-Verkaufserklös) 72ct/km bei knapp 2700 km Laufleistung gekostet, die Verbrennermedley effektiv 30ct/km.
Summa: Ich hätte Geld gespart, wenn ich, statt meinen jetzigen Roller zu kaufen, einfach alles mit dem Auto gefahren wäre. Und möglichweise ist das mit ein Grund, warum viele Autofahrer sich keinen Roller als Zweitfahrzeug hinstellen: Einzig der Verbrenner war kostenmäßig konkurrenzfähig. Am preiswertesten fahre ich im Moment also mit dem eBike - und auf manchen Strecken in Berlin brauche ich kaum 10 Minuten länger als mit Roller oder Auto, während Öffis immer mehr Zeit in Anspruch nehmen. Nimmt man beim Auto noch den Parkplatzstress hinzu und die staulichen Unwägbarkeiten (bei Zweirädern sind "kreative Straßennutzungen" deutlich einfacher), hat für mich, von Fahrverhalten und Spaß, der Roller die Nase vorn.
SuperSoco CUx '19-'21 (36Wh/km in 2000 km), Piaggio Medley 125 '20-'22 (26,6 ml/km in 5000 km). Seat Mó: Bild

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rainer*
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Re: Warum fahren die Deutschen nicht gerne Elektroroller?

Beitrag von rainer* »

..vor allem, weil jeder zusätzliche Autokilometer günstiger ist, als der durchschnittliche kilometerpreis vom Auto. Für jeden Zusatzkilometer fallen für das Auto keine Steuern, keine Unterstellgebühren, nur wenig Versicherungsprämie an - die Fixkosten braucht man nicht rechnen. Nur den zusätzlichen Verschleiß und die ggf. zusätzlichen Durchsichten und natürlich den Kraftstoff. Und schon müsstest Du in diesem Vergleich eventuell nur 20 Cent/km beim Auto ansetzen...

STW
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Re: Warum fahren die Deutschen nicht gerne Elektroroller?

Beitrag von STW »

Rechnerisch sieht das wirklich nicht gut aus für E-Roller, es sei denn man fährt die viel. Grob über dem Daumen war ich beim NIU NGT deutlich unter 30 Cent pro Kilometer, eher um die 20 Cent, nun konnte ich den auf 37TKm benutzen, bevor ich damit umgemäht worden bin.

Aber damit bin ich wohl eher die Ausnahme. Ein Fahrzeug, das 2000km im Jahr abspult, wird sich kaum gegenüber einem häufig benutztem Auto rechnen, egal ob das Zweirad jetzt Verbrenner oder Elektro ist. Ein Bekannter von mir hat seit 2001 eine HD, ein schönes Fahrzeug, das bei schönem Wetter bewegt wird, altersbedingt mit dem dritten Satz Reifen. nach den Kosten pro Kilometer sollte man besser nicht fragen. :D Wenn er die Fahrten alle mit einem Taxi absolviert hätte, dann wäre immer noch reichlich Geld über. Aber er hat sich die Maschine nicht gekauft um Geld zu sparen.

Aber letztendlich bringt die Diskussion zur Überschrift keine neuen Erkenntnisse:
Standardfahrzeug ist PKW, vielleicht ergänzt durch ein Fahrrad. Die geben kostenmäßig die Meßlatte vor.
Motorisierte Fahrzeuge sind oftmals nur Hobby für ausgewählte Sonnentage. Bei den üblichen Jahreslaufleistungen teurer als ein PKW.
Nur die wenigsten Mopedfahrer nutzen ihr Fahrzeug ganzjährig und regelmäßig auf dem Arbeitsweg. Hier mag sich im Einzelfall ein Zweirad als Egänzung zum Auto rechnen.
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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