Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

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MEroller
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von MEroller »

wiewennzefliechs hat geschrieben:Es ist auch mir unverständlich, warum Roller nicht den gleichen Komfort wie Motorräder bieten. Vielleicht ist es ja bei teuren Marken-Rollern "made in Europe" besser.
Zumindest beim Schweizer vR one ist es keinesfalls besser, die Karre ist bretthart gefedert und stahlhart gedämpft. Bei einer max. Tragkraft von zwei mal dem Leergewicht ist das aber wahrlich kein Wunder - fragt sich nur, wer sowas bei einem Roller braucht :roll:
Komfortabel können aber auch die Chinesen - erider Thunder ist eine Sänfte gegenüber dem vR one :D
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Balmain

Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von Balmain »

Guten Morgen,

Nur kurz zum Windschild. Man konnte sehen, dass es die Hauptursache für das Klappern war, weil es bei Unebenheiten ein Spiel von sicherlich fast 2 cm hatte. Deshalb ja auch meine Sorge, es fliegt mir um die Ohren. Fahrtwind kenne ich von früher, den blende ich komplett aus. Und ich hatte einen guten Helm bekommen. Es waren wie gesagt Schild und Topcase, außerdem hat es immer dann gescheppert, wenn ich über Rillen und kleine Strassenhuckel gefahren bin.

Der 1954 war jetzt auch nicht meine erste Wahl, aber wenn man an dem vorbei läuft und den leicht abgeteilten Sitz sieht und eben noch auf dem Novantic rumgerutscht ist, ist man wegen des Akkus nicht ganz so streng. Obwohl ich eher etwas mehr Power als beim Novantic vertragen könnte... :)
Manchmal geht eben angenehmes Fahren über Pferdestärken... Aber nur manchmal...

Balmain

Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von Balmain »

Mir ist jetzt noch was aufgefallen wegen meiner kurzen Beine im Stand: ich dachte ja, der Sitz wäre zu breit. Das stimmt allerdings nur bedingt. Es ist die Verkleidung darunter, die das Ganze für kleine Leute mit kurzen Beinen im Stand unkomfortabel macht. Wäre die Verkleidung über dem Hinterrad unter dem Fahrersitz nicht so bauchig, würde ich sicher meine Beine gerade herunter stellen können. Also stellt sich die Frage, ob nicht der Retro-Roller an sich ungeeignet ist und ich mit einem so komisch neumodischen Dingens besser bedient wäre... Ich weiß - unvorstellbar! :)
Muss ich heute nach der Arbeit mal rausfinden.

corny
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von corny »

Dieser Beitrag wurde vom Verfasser entfernt.

Balmain

Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von Balmain »

Hallo Michael (corny),

das Klappern des Windschildes kann man definitiv abstellen, da meine Vorführwerkstatt ja auch schon für die Optimierung bei Michael (wiewenn...) verantwortlich war. Dieser Roller war ja nur das Vorführmodell,
und ich wollte nur meine Erfahrungen bzgl. der Probefahrt abgeben. Ich habe denen ja auch schon gesagt, daß - sollte ich den Novantic nehmen - sie mir alle Umbauten von Michael bitte ebenfalls zukommen lassen sollen.

Auch für das Topcase gibt es schon Lösungen. Mir war es nur wichtig, den Gesamteindruck zu schildern. Und da fallen die Dinge, die man nicht ändern kann - wie zum Beispiel Sitzbank, instabiles Fahrgefühl, instabiler
Stand -, richtig dolle ins Gewicht.

Daher mein Plan: Probefahren, was das Zeug hält! :)

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wiewennzefliechs
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von wiewennzefliechs »

Wenn beim Novantic das Windschild klappert, gibt es mehrere Ursachen, die man aber bis auf eine sehr leicht selbst beheben kann:

1. Windschild-Halteschrauben sind lose. Abhilfe: Schrauben anziehen, ggf. mit Schrauben-Sicherungslack sichern.
2. Windschild schlägt gegen den Spiegel-Haltearm. Abhilfe: Durch Verstellen des Haltearms den Abstand zum Windschild vergrößern.
3. Windschild-Halterung gebrochen. Abhilfe: Lenker erneuern und Windschild-Halterungen durch angeschweißte Stahl-Winkel verstärken.

Nr. 1 und 2 kann man leicht selbst erledigen. Nur Nr. 3 ist aufwendiger und damit Werkstattarbeit.

Gruß

Michael
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Balmain

Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von Balmain »

Heute konnte ich einen Vergleich zum Novantic ziehen - ich bin beim selben Händler den Kumpan 1954 probegefahren.
Was für ein Fahrgefühl! :D
Um Längen besser als der Novantic!
Das liegt sicher zum Großteil an den 12"-Rädern, aber auch das Handling war richtig toll. Auch wenn ich mit meinen kurzen Beinchen wieder nicht auf den Boden kam.
Hin und her hab ich ihn bewegt, Lenker eingeschlagen, rückwärts eingeparkt, alles, ohne das Gefühl zu haben "gleich kippt er". Und das auf Zehenspitzen!
(ok, ist immer noch nicht das sicherste Gefühl, aber machbar)
Gleich beim Anfahren zog der Roller los, als gäbs kein Morgen mehr! Kein Gestottere, kein Geruckel. Superschnell auf 50km/h und über eine längere Strecke ohne
Schwierigkeiten gehalten.
Der Fahrkomfort war ein völlig anderer - Ich kann mich jetzt nicht mehr wirklich an die Sitze des Novantic erinnern, um zu sagen: sie sind härter, breiter, höher oder so.
Aber das Gesamtgefühl beim Kumpan stimmte einfach: sehr bequem, sichere Fahrweise (kein Trudeln mehr), gutes Bremsen.
Natürlich sind wir ihn auch zu zweit gefahren, denn das ist ja auch sein Primärzweck: 2 Leute zügig und leise durch Berlin zu bringen, ohne auf Bus und Bahn oder ein
Stinketeil unterm Allerwertesten angewiesen zu sein.
Ohne Topcase ;) war es ein Leichtes, als Sozius hinten drauf zu klettern, und schon ging sie ab, die Post! Logischerweise nicht mehr ganz so spritzig, aber immer noch
kraftvoller und schneller als der Novantic. Mein Sozi war hellauf begeistert: eigene Fußrasten! Ein eigener Sitz, auf dem man nicht so leicht nach vorne rutschte und auch
viel bequemer saß.

Ich hatte ja letztes Mal die Maße eines Retrorollers an sich als Hauptschuldigen ausgemacht für mein ungutes Gefühl auf dem Zweirad. Alleine schon die "Radkästen" lassen
diesen Rollertyp immens in die Breite gehen, was für ausreichend in die Höhe proportionierte Menschen noch nicht mal ein Grund zum Nachdenken wäre.
Daher bin ich mit der Hoffnung zur Probefahrt gegangen, daß der Kumpan schlanker geschnitten sei. War beim direkten Vergleich natürlich nicht so, und meine Laune
sank. Aber als ich drauf saß und dann losbrauste, wußte ich: es geht auch anders!

Nun gibt es ja sicherlich auch noch andere Elektroroller, die unterm Popo vielleicht nicht so ausladend sind. Ich werde mir nächste Woche noch den Novi anschauen, und das hat seine
Gründe: Leider liest man nicht so viel über den praktischen Einsatz des Kumpan, und wenn, dann auch nur mäßige Dinge über dieselben Problematiken der Chinaroller und über einen wohl
schlechteren Kundenservice.
Das war auch der Grund, warum ich mir zuerst den Novantic angeschaut hatte - Emco hat bei den Kunden einfach den besten Ruf (ich beziehe mich hier nur auf Roller
mit Wechselakku, die ich hier im Forum gefunden habe). Leider wurden meine Erwartungen beim Novantic nicht erfüllt, aber ich mag noch nicht von Emco lassen.
Deshalb muß jetzt der Novi zeigen, was er drauf hat - auch wenn er nicht so viel Leistung hat.

Noch etwas Allgemeines, was ich mal loswerden möchte: Kommt es mir nur so vor, oder muß ein jeder, der mit einem Elektroroller liebäugelt, in der heutigen Zeit einen technischen
Beruf erlernt haben? Ich meine, vor 50 Jahren hätte ich noch zugestimmt und gesagt: "ist ja noch nicht soweit, der Fortschritt - muß ich halt selber Hand anlegen".
Aber nach dem, was wir heutzutage alles (elektro-)technisch auf die Beine stellen im industriellen Bereich - sollte es da nicht schon von günstigen, "ge-reichweiteten" und zuverlässig
ans Ziel bringenden E-Rollern nur so wimmeln?
Es ist schade, daß auf diesem Gebiet anscheinend nur am Äußeren gewerkelt und das dann teuer verkauft wird, anstatt sich das Innenleben vorzunehmen und konsequent auf
einfache und gute Qualität zu achten.
Oder die Taktik, europäische Standards anzulegen, dafür dann aber nochmal mehr Geld zu verlangen als schon bei den aufgehübschten Chinarollern.
Meine Begeisterung für diese Roller ist trotzdem sehr hoch, aber manchmal frage ich mich einfach, ob man nicht doch auf höherem Niveau jubeln sollte im Jahre 2015.

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MEroller
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von MEroller »

Balmain hat geschrieben:Noch etwas Allgemeines, was ich mal loswerden möchte: Kommt es mir nur so vor, oder muß ein jeder, der mit einem Elektroroller liebäugelt, in der heutigen Zeit einen technischen
Beruf erlernt haben? Ich meine, vor 50 Jahren hätte ich noch zugestimmt und gesagt: "ist ja noch nicht soweit, der Fortschritt - muß ich halt selber Hand anlegen".
Aber nach dem, was wir heutzutage alles (elektro-)technisch auf die Beine stellen im industriellen Bereich - sollte es da nicht schon von günstigen, "ge-reichweiteten" und zuverlässig
ans Ziel bringenden E-Rollern nur so wimmeln?
Das ist eine SEHR gute Frage, und mit Sicherheit auch eines der Kernthemen (abgesehen vom Preis), warum elektrische Roller hier in Europa lange nicht so Fuß fassen, wie es eigentlich wünschenswert wäre.
Es ist mit Sicherheit möglich, heutzugtage ein Paket aus zverlässigen und gut aufeinander abgestimmten Komponenten zu einem voll alltagstauglichen und auch von einem technischen Laien problemlos zu betreibenden Elektroroller zusammenzustellen. Allerdings nicht aus Europäischer Produktion, da zu teuer. Dasselbe Schicksal hat auch schon die alten "Dampfmaschinen"-Stinker-Roller ereilt...

Was leider in China noch viel zu selten praktiziert wird ist die zum Zusammenstellen eines solchen Paketes nötige ENTWICKLUNGSARBEIT. Ich denke, dass gut 2 Jahre intensive Entwicklungsarbeit nötig ist, um ein solches Paket serienreif zu entwickeln und erproben.

Der zweite nicht weniger wichtige Schritt ist die feste Einführung einer speziellen Qualitätssicherung, die die gesamte Lieferkette umfasst. Euch das ist im Chinesischen E-Roller-Genre normalerweise nicht so etabliert und führt immer wieder zu gravierenden Fehlern in verbauten Komponenten...

Ich denke, Unu verfolgt so ähnliche Strategien, aber das muss sich jetzt alles erst mal bewähren. Auch Emco könnte so ähnlich agieren, leidet aber unter unzuverlässigen Komponenten. Wenigstens stimmt dort der Service meistens.
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Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von wiewennzefliechs »

Vom Kumpan würde ich abraten. Er ist gemessen am Gebotenen viel zu teuer. 3.700 Euro für eine Bestückung mit nur einem 18 Ah-Akku sind einfach unzeitgemäß (mit einem Akku dürfte der Roller m. E. auch niemals die in den Produktdaten angegebene maximale Reichweite von 50 km erreichen). Bestückt man den Kumpan mit einer wenigstens einigermaßen praxistauglichen Akku-Kapazität, braucht man mindestens 2 Akkus, was den (Listen-)Preis auf fast 4.400 Euro hochtreibt. Optimal wären natürlich 3 Akkus, aber damit ist man dann endgültig in Preisregionen angelangt, für die mir nur noch die Bezeichnung "exorbitant" einfällt. Sorgen machen mir auch die Akku-Anschlussstecker im Kumpan: es sind nämlich genau dieselben unterdimensionierten Kaltgerätestecker, die im Novantic reihenweise weggeschmolzen sind. Emco hat die Stecker anstandslos durch wirklich geeignete ersetzt, aber wie handhabt das Kumpan?

Wenn dir der Kumpan so gut gefällt, würde ich mich mal bei Trinity umsehen. Der Trinity Uranus ist dem Kumpan 1954L recht ähnlich, allerdings ist er trotz Bestückung mit einer praxisgerechteren Akku-Kapazität viel billiger. Los geht's beim Uranus mit 60V/28 Ah (=1,68 kWh, das ist fast doppelt so viel wie beim Kumpan mit einem Akku) für schlappe 2.500 Euro. Dafür bekommt man dann einen Roller, bei dem 50 km Reichweite nicht nur auf dem Papier stehen, sondern mit dem man auch eine reelle Chance hat, tatsächlich mit einer Akkuladung so weit zu kommen. Ich würde allerdings mindestens zum Uranus 3.0 45 L2 raten. Dessen Akku-Kapazität (2,4 kWh) wird man seltener voll ausnutzen, was den Akku schont und somit die Akku-Lebensdauer verlängert. Mit 2.929 Euro ist der Uranus auch mit diesem Akku deutlich billiger als der Kumpan. Aber auch mit dem größten Akku (3 kWh) kostet der Uranus immer noch weniger als der Kumpan mit seinem 0,864-kWh-Spielzeugakku. Nachteil bei Trinity: die Roller werden im Direktvertrieb vermarktet, d. h. es gibt keine Händler, wo man sie probefahren kann. Die Trinity-Leute kommen aber mit ihren Rollern regelmäßig in größere Städte und geben dort Gelegenheit zu einer Probefahrt. Man kann sich auf der Website registrieren und erfährt dann rechtzeitig die Termine. Vielleicht wohnt ja auch einer der Uranus-Fahrer in diesem Forum in deiner Nähe und gibt dir Gelegenheit zu einer Probefahrt.

Gruß

Michael
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Balmain

Re: Vorstellung: neuer Novantic-Fahrer und Erfahrungsbericht

Beitrag von Balmain »

Danke MEroller für Deine Sicht der Dinge. Vielleicht wird es ja in den nächsten Jahren etwas Bewegung geben.

Micha, an dem Uranus war ich am Anfang auch sehr interessiert, leider ist eben die Probefahrt nicht so ohne weiteres möglich. Und wenn mal was kaputt geht, ist es für mich als Nicht-Technikbegabter
unmöglich, selber dran rum zu basteln.
Habe jetzt nicht mehr alle Threads vom Uranus im Kopf, daher kenne ich die Servicepartner nicht. Muß erst noch mal nachlesen, aber ohne eine qualifizierte Werkstatt in Berlin, ist dieser Roller leider keine
Option für mich. Wie gesagt, ich werde aber noch mal alles durchlesen, was zum Uranus geschrieben wurde.
Bis dahin werde ich erst mal noch den Novi probefahren. :)

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