Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Motorroller mit E-Antrieb
Retrofan

Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Beitrag von Retrofan »

Hallo Zusammen,

ich mal wieder mit meinem Vast Mickey, DTL18ZB. Diesmal eine Frage zum Ladegerät. Das mitgelieferte Ladegerät erzeugt beim Laden oft, nicht immer, einen seltsamen Pfeifton. Nach meiner Einschätzung hat der Lüfter einen Lagerschaden. Das sollte ein Garantiefall sein. Wenn der Verkäufer endlich aus dem Urlaub zurück ist (ich hab ja schon berichtet ;-) ), werde ich das natürlich melden.

Unabhängig davon würde ich mir gerne ein weiteres bzw. besseres Ladegerät zulegen. Zumal ich hier ein wenig rumgestöbert habe und den Eindruck gewonnen habe, ein gutes Ladegerät ist für die Langlebigkeit der Batterien wichtig. Allerdings bin ich ein wenig überfordert mit den genauen Spezifiktionen auf die man achten muss. Hab hier einige Threads zu "Ladegeräten" gelesen, aber geholfen hats nicht so richtig.

Ein paar Mitglieder hier kennen sich sehr gut aus, so dass ich hoffe, dass die Cracks mir helfen können. Hier ein paar Daten:
Der Roller wird mit 60V 32AH (Lead-Acid) angegeben.
Auf dem Ladegerät steht:
Input: AC220V 50Hz
Input Power: 345W
Output: DC 73.5V 4.0A
Ladegrät_Daten.jpg
Meine Frage ist nun: Muss ich ein Ladegerät mit genau den Daten finden, oder darf der ein oder andere dieser Werte, die auf dem Ladegerät stehen, nach oben oder unten abweichen?

Aktuell ist der Roller - wie angeraten - in der Inspektion. Besser is dat ... .
Ich berichte dann, was noch so versteckt war ;-).

Danke schonmal!
Günther

STW
Beiträge: 8145
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Beitrag von STW »

Das Pfeiffen kann auch von lose gewickelten Spulen kommen, aber Lüfter ist halt nicht auszuschließen und dann gehört der gewechselt bzw. das Ladegerät ausgetauscht. Wobei Dir sicherlich schon klar ist, dass das nächste auf Gewährleistung getauschte auch nicht besser sein wird ;)

Zu den Daten:
Die Modellnummer ist egal.
Die Eingangsspannung sollte auf alle Fälle den Bereich 230V mit abdecken, weil das seit ein paar Jahren europäische Norm ist.
Die "Input Power" vergessen wir mal, das ist die Leistungsaufnahme gegenüber der Steckdose.
Der Wert DC 73.5V ist schon interessanter. Das Ladegerät ist für 5 Bleiakkus ausgelegt, die zwar eine Nominalspannung von 12V in der Literatur haben, 13.2V in der Realität, aber in der Tat mit 14.4 - 14.8V geladen werden müssen. Problem bei der Beschaffung: einige Händler geben die 60V Nominalspannung an und meinen in der Tat 73V, und andere (Kistenschieber) sind nicht so schlau. Also vor dem Kauf nachfragen bzw. Datenblatt schicken lassen, wenn die Webseite keine genauen Informationen hergibt (bzw. gleich die Finger von so einem Händler lassen). Die Ladespannung 73V ist aber die interessante. Beispiel: auf Litrade gibt es eine Reihe Ladegeräte, wenn Du da auf die 60V-Geräte klickst, siehst Du, dass sie eine Ladespannung von 73V haben, also genau das, was Du benötigst. Die Teile dort sind für LiFePo4 deklariert, aber erst einmal kann man die m.E. auch für Blei nehmen (unverändert) bzw. sind die vom Hersteller auch als reine Bleiladegeräte erhältlich. In dem Fall mal den Verkäufer befragen, ob er die Blei-Version besorgen kann. (Hinweis: ich habe seit ca. einem Jahr die LiFePo4-Version davon und lade damit sowohl meine Lithiumakkus als auch die Bleiakkus im Roller meiner Frau, bislang ohne Probleme, obwohl die "Balancing-Phase" für Bleiakkus nicht implementiert ist). Der Preis der Geräte ist, nunja, höher als bei den Kistenschiebern, aber trotz Chinaherkunft haben die Geräte m.E. gute Verarbeitungsqualität.
4.0A: das ist die Ladestromstärke. Je höher der Wert, desto schneller erfolgt der Ladevorgang. Hier gibt es verschiedene Datenblätter zu den Akkus, Expertenempfehlungen, Meinungen und Beobachtungen, wie hoch die maximale Stromstärke in Abhängigkeit von der Akkukapazität sein sollte. Die Angaben schwanken daher je nach Quelle zwischen maximal 1/3 der Kapazität (z.B. bei 50Ah ca. 15A maximaler Ladestrom) bis hin zur Aussage, dass der Ladestrom ruhig genauso hoch sein kann wie der Entladestrom. Meine Empfehlung: mit 10A liegst Du schon ganz gut, es können auch 15A sein, aber mit weniger als 8A würde ich mich nicht zufrieden geben. Die 4A Deines Ladegerätes sind Stromstärken für kleine Akkus und meines Erachtens unterdimensioniert. Also eher Spielzeugklasse.

Das Problem bei Ladegeräten ist die begrenzte Anzahl von seriösen Bezugsquellen. Entweder kauft man bei einem deutschen Händler, der i.d.R. Chinaware handelt (die nicht immer schlecht ist), oder man nimmt ein Zivan oder andere hochpreisige Geräte in der Preisgrößenordnung von 2 Akkusätzen, oder bezieht beim Kistenschieber oder direkt von China mit der Erwartung, diese alle ein bis zwei Jahre reparieren oder austauschen zu müssen.
Meine Empfehlung wäre eine gute Mittelklasse zu nehmen. Die kann man auch für eine evtl. Umrüstung auf Lithiumzellen weiterverwenden, weil die Zellen, wenn mit Balancern kombiniert, hinsichtlich der Ladegeräte nach meinen Erfahrungen anspruchsloser als Bleiakkus sind.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

PEG

Re: Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Beitrag von PEG »

Oder du lädst die Batterien einzeln mit 12 V Baterieladegeräten.
Bist dann allerdings auf Bleianker festgelegt und mußt Leitungen zu den Batterien legen.

Retrofan

Re: Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Beitrag von Retrofan »

Hi STW,

danke für deine ausführliche Antwort. Hab nicht alles verstanden (Balancing-Phase,etc., da verstehe ich noch zu wenig von), aber die klare "Anweisung: 73V und min. 8A ist natürlich sehr hilfreich. Da hatte ich echt Sorge, dass ich was falsches nehme und die Batterien schaden nehmen.

Hier der Zwischenstand und ne Frage:
Ein Verkaufmensch von KingPan hat mir geantwortet. Er fragt, ob ich einen "AGM-Charger" meine. Ich denke, ich meine AGM, oder?

Bei LiTrade habe ich 2-3 gefunden (ca. 200-230), einer davon aber nur 72V (ist das auch OK?) und bei "Kelly" einen für ca. 200,-. KingPan schreibt in der Mail was von ca. 55,-. Allerdings nur 5A. Hab nun nach 73V/10A gefragt. Mal abwarten ...

Gruss Günther
PS: darf man hier Links der Ladegeräte und Preise usw. verlinken? Dann füge ich die Ladegeräte hier mal ein.

STW
Beiträge: 8145
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Beitrag von STW »

Genau, Du meinst AGM, weil Du auch AGM drinne hast. Nichts anderes sind die "Silicon-"Akkus. Und KingPan kann man wohl nehmen, die litrade-Lader sind wohl größtenteils solche (meins zumindest), allerdings sind die nach meinem Kenntnisstand nicht lüfterlos (meins zumindest nicht - der hält die Nachbarschaft wach :D ).
Der Direktimport dürfte trotz Versand, Zoll usw. ein paar Euros preiswerter werden als vom deutschen Importeur, und falls noch ein paar mitbestellen (ich denke mal so an die Eco-Flash, Rex- und baugleich-Fahrer, die alle schon mit dem 2. oder 3. Ladegerät unterwegs sind), dürfte sich das rechnen.

Kurz ein Ausflug in die Ladephasen:
1. Laden mit Konstantstrom (Constant Current, CC) bis zu einer "Schwellspannung", bei Dir ca. 72-73V. Die Stromstärke bleibt gleich, und die Spannung steigt automatisch währenddessen
2. Laden mit Konstantspannung (Constant Voltage, CV), hier ca. 72-73V, zeitgleich sinkt die Stromstärke immer mehr bis auf nahe 0.
Bis hierhin ist für Lithiumakkus und Blei alles gleich.
3. Nur bei Blei: Balancing- / Floatingphase: hier werden die Akkus leicht überladen und an die Gasung herangebracht, um einen gleichen Ladezustand in allen Zellen zu erreichen. Das bei der Gasung freigesetzte Knallgas soll durch chemische Zusätze im Akku weitgehend wieder zu Wasser rekombiniert wirden.
4. Nur bei Blei: einige Ladegeräte laden gelegentlich mal leicht nach (Erhaltungsladung), d.h. alle paar Stunden wird nochmals etwas nachgeladen.

Die Phase 3 kann man auch nach meinem Dafürhalten bei LiFePo4-Zellen durchführen lassen, wenn Balancer verbaut sind. Die Datenblätter zu den Akkus sagen da zwar etwas anderes, aber die beziehen sich auch i.d.R. auf eine Einzelzelle ohne Balancer / ohne BMS. Ebenso schadet m.E. Phase 4 auch nichts, wenn Balancer verbaut sind.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

PEG

Re: Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Beitrag von PEG »

Also könnte ich dann doch noch mit meiner Bleildetechnik auf Lithium umsteigen wenn die Bleianker den Geist aufgeben?

Retrofan

Re: Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Beitrag von Retrofan »

Hi Zusammen,
was ich an der Mail von KingPan übersehen habe, waren die Anhänge. Ich glaube die Infos sind hilfreich. Ich hab die mal zusammen kopiert (s. Screenshots).

Das Teil das er mir angeboten hat hat folgende Daten (Das müsste Model A sein, denke ich):
Bezeichnung: MODEL : KP6005A; 60V / 5A LEAD ACID BATTERY CHARGER
mit: product specification Main
Max. output power __ Input voltage ___ Output voltage ____ Output current ___Combined regulation
360W________________ 230Vac_________ 73.5V+/-0.2Vdc_____5A_______________ +/-0.2V

Das passt doch schon mal ganz passend "zu meinem Ladegerät. Aber ich soll ja nach "mehr als 5A" suchen.

Im Anhang war auch noch ne Übersicht über weitere Ladegeräte. Ich denke Model F (60V/12A, ohne Display) oder B (60V/12A, mit Display) oder C (60V/15A mit Display, ) wäre das richtige für mich, wenn die Teile dann auch 73,5V "haben", wie mein Ladegerät bzw. das oben von KingPan zuerst angeboten KP6005A (Frage an die Experten: Display wichtig?).
Ladegeräte_KingPan 1.jpg
Übersicht Ladegeräte
die gibt es scheinbar mit verschiedenen Steckern:
Ladegeräte_KingPan 2.jpg
Anschlußstecker
Und hier noch ein paar Bildchen von den Geräten:
Ladegeräte_KingPan 3.jpg
Bilder der Ladegeräte
Jo, soweit erst mal von mir.

Gruss Günther

STW
Beiträge: 8145
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Beitrag von STW »

At PEG: die Bleitechnik kann man normalerweise weiterverwenden. Die Ladekurven zeigen ja auch in der Grafik darunter ein recht ähnliches Verhalten.

Display am Ladegerät: da ich kein Amperemeter im Roller verbaut habe und gerne mal sehe, wie hoch der Ladestrom ist, z.B. in Relation zu den Balancerleistungen und der aktuellen Spannung einer Zelle, habe ich mir ein Gerät mit Display gegönnt. Muß man nicht haben, aber bei gelegentlichen Akkuprüfungen ist das eine bequeme Sache.
Hinsichtlich der Ladeanschlüsse am Roller sollte man gerade bei höheren Ladeströmem auf Andersson-Stecker umbauen. Die meisten anderen Anschlüsse wie z.B. Kaltgeräteanschluß sind m.E. keine dauerhaft geeignete Lösung, insbesondere, wenn der Anschluß am Roller nicht witterungsgeschützt ist.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Retrofan

Re: Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Beitrag von Retrofan »

Hi Zusammen,
danke für die Antworten. Habe noch keine neue Antwort von KingPan. Sobald was kommt, poste ich das hier.

Derweil ne Frage an STW:
Bei meinem Roller würde der "IE Cplug C14" wohl passen (sieht wie ein "Kaltgerätestecker" aus). Ich möchte ungern an meinem Roller was umbauen, zumindest derzeit noch nicht. Habe ich das richtig verstanden, dass dieser Stecker nur bis 10A verträgt?
Dann tendiere ich zu Model
-E (60V/8A, ohne Display) oder
-F (60V/10A, ohne Display) oder
-B (60V/10A, mit Display)
und mache das dann letztlich vom Preis abhängig bzw. wenn sich dazwischen nicht viel tut, zu dem Teil mit Display.

Dann noch eine Frage: Ich nehme an, die Ladegeschwindigkeit nimmt gegenüber meinem Ladegerät mit 4A etwas zu. Liegt da viel zwischen? Speziell auch zwischen 8A und 10A?

Danke und Grüße
Günther
Zuletzt geändert von Retrofan am Di 23. Aug 2011, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.

STW
Beiträge: 8145
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Vast Mickey, DTL18ZB, die zweite: diesmal Ladegerät

Beitrag von STW »

Mit den verschiedenen Steckern habe ich mich nicht beschäftigt. Erfahrung: Kaltgerätestecker wird warm bis heiß, wenn ein wenig Kontaktkorrosion vorliegt, und davon wird die Verbindung dann noch schlechter.

Ladezeiten: grob gerechnet halbiert die doppelte Stromstärke die Ladezeit. In Realität sieht es geringfügig etwas schlechter aus (vernachlässigbar), weil:
- in der CC-Ladephase läuft das ganze in der Tat doppelt so schnell ab, allerdings wirken hier Batterieinnenwiderstand und evtl. Übergangswiderstände mit, so dass die Gesamtspannung "von außen", d.h. aus Sicht des Ladegerätes betrachtet eher die Schwellenspannung zur
- CV-Phase erreicht, die daher ein paar Minuten länger dauern wird

Der Unterschied 8A zu 10A liegt daher bei knapp 25% Zeitersparnis.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Antworten

Zurück zu „Elektroroller“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Semrush [Bot], Yandex [Bot] und 7 Gäste