andreas7 hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 09:50
Hallo MEroller,
Deine Antwort zeigt klar die Schwächen des Radnabnmotors als Antrieb von Rollern.
Jetzt ist mit auch klar warum NIU nur Leichtkraftroller mit einem China-Bosch 3 kW Radnabenmotor und einer Höchstgeschwindigkeit von 70km/h anbieten kann.
Soetwas ist für mich kein richtiges Leichtkraftrad. Damit kann man nicht auf der Autobahn fahren, da schieben die 40 Tonner im Kreuz.
Das ist allenfall ein frisiertes Kleinkraftrad was etwas schneller als Tempo 45km/h fährt.
ich denke mal, dass die 70km/h-E-Roller auch nicht unbedingt ein "richtiges" Leichtkraftrad sein müssen.
Das weiß man eigentlich schon vor dem Kauf, denn wie schnell die Dinger maximal sind, steht ja tatsächlich groß und deutlich in der Werbung.
Ich habe den 70km/h-NIU-Roller genommen, weil man damit in der Stadt und im Nahbereich, im Gegensatz zur 45km/h-Ausführung, gut mitschwimmen kann und man auch mal einen kurzen Autobahn- oder Schnellstraßenabschnitt benutzen darf, der einige Wege teilweise deutlich abkürzen kann. Ob ich dabei dann für maximal vielleicht 3km einem 40Tonner-Fahrer auf den Senkel gehe, ist mit egal.
Die meisten dieser 40-Tonner gehen mir auf der normalen Landstraße und im Stadtbereich auf den Senkel....und das ziemlich oft.
Für mich ist das ein reines Nahbereichs-Stadt-Fahrzeug. Wenn ich schneller sein will oder weiter fahren möchte, nehme ich das Motorrad oder das Auto.
Zudem sind die maximal ca 70km, die man an Reichweite realistisch, ohne sich großartig zurück halten zu müssen, zusammen bekommt, bereits sehr begrenzt, so dass ein schnelleres Gefährt in diesem Einsatzbereich kaum Vorteile bringt.
Der größere Akku dieser schnelleren E-Roller/Motorräder geht z.Teil eben wegen der größeren Geschwindigkeit, sofern die auch genutzt wird, "drauf".
Für rund 4500€ ist mein 70km/h-NIU-Roller mit realistischen 70km-Reichweite, im Vergleich mit ähnlichen anderen Gefährten, noch ok und bis jetzt habe ich kaum ernsthafte Nachteile durch den Nabenmotor bemerkt. Dafür reicht die Geschwindigkeit schlichtweg nicht und im Einsatzgebiet um die Stadt gibt es eher selten Fahrbahnen, wo sich die größere ungefederte Masse des Hinterrades deutlich bemerkbar macht.
Bei uns gibt es in der Nähe ein Stelle mit rund 300m übelstem Kopfsteinpflaster vor einem Gutshof. Nur da bemerke ich es sehr deutlich, ob ich mit dem hoppeligen Roller fahre oder mit dem Motorrad.
Dadurch, dass man sich mit dem Roller, ohne stundenlang nachladen zu müssen (und dafür das fette Ladegerät transportieren müsste), nicht sehr weit von zuhause entfernen kann, kennt man die meisten Strecken, die man fährt, ohnehin und kann sich darauf einstellen.
Für ein wenig im Nahbereich herumgurken reicht der Roller mit 3kW und Radnabenmotor allemal. Die günstigere Ausführung mit kleinerem Akku wäre aber auch mir zu wenig.
Etwas mehr Info zu meinem Motor und dessen Regelung hätte ich, um wieder auf das Thema des Threads zu kommen, allerdings schon gerne.