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Aus technischer Sicht ist Nachladen mit dem Schnelllader immer schneller bis zu dem Zeitpunkt, wo das Ladegerät vom CC (Strombegrenzung) in den CV-Bertrieb (Konstantspannung) wechselt. Ab diesem Zeitpunkt bestimmen, vereinfacht gesagt, die Zellen (überwacht vom BMS, das dann beim erfolgten Ausbalancieren der Stufen die Stromzufuhr offenbar unterbricht) wie schnell es weitergeht.
Der Wechsel CC->CV passiert im Peak der Leistungsaufnahme: Durch die steigende Zellspannung und den begrenzten Ladestrom steigt die Ladeleistung kontinuierlich langsam an, fällt dann aber deutlich wieder ab. Laut meinem Messpraktikum mit dem Standardlader ist des Akkus Selbstauskunft dann bei 95%. Auf die Gesamtladung bezogen sieht man, dass er für 50->95% 2,5h braucht, für den Rest dann nochmal 2h. Letzeres ist die Zeitspanne, die kein Schnelllader verkürzen kann.
Im Bereich x-95% aber benötigst Du nur 40% der Zeit mit dem Schnellader gegenüber dem Standardlader.

Das ist ja mal eine sehr dezidierte Antwort, vielen Dank!
Heißt also, ich fahre 40km (etwa 20% Akku), Lade 2 Stunden bis 95% und komme so wieder 40 km.
Eine Distanz von 100km bedeutet dann, 3 Stunden fahren und 4 Stunden laden.
Ich denke, somit hat sich das Schnellladegerät disqualifiziert, gerade auch des Preises wegen....

Anders ausgerechnet:
Akku nominell 1.8 kWh. Beim Fahren von 40 km und einer eher worst-Case-Reichweite von 50 km hast Du nominell 1,44 kWh verbraucht.
Real komme ich etwas weiter. Mein Verbrauch inklusive Ladeverlusten liegt nämlich bei 3,6 kWh/100km. 40 km würden dann 1,44 kWh entsprechen. (Witzig, genau gleicher Wert!)
Das Normalladegerät schafft 4A@60-70V, also 240-280W Ladeleistung (zieht mit Lade/Wandlerverlusten primär 290-310 W, also gut 10% mehr, da hab ich die höhere Reichweite wieder)
Jedenfalls: Nehmen wir mal eine mittlere Ladeleistung von 260 W an. Das macht 5h 32min Ladezeit für 1,44 kWh.
Der Schnellader würde 600-700W liefern, im groben Mittel also 650W. Grob. (Denn wie gesagt: Je voller der Akku, umso höher die Ladeleistung. Von 60 auf 80% geht also schneller als von 20 auf 40% ... )
Mit dem Schnelllader wären das dann 2h und 12min.
Passt mit Deinen 2h. Du könntest die zweite Ladepause aber verkürzen, insgesamt müsstest Du für 60 km nachladen, um bei 100km sicher Hause zu kommen. Dafür bräuchtest Du 3h und 20min mit dem Schnelllader.

SO richtig dolle ist das alles nix. Hat halt Grenzen, das System.

Ich denke, ein Schnelladegerät macht nur dann Sinn, wenn man auch den grösseren Akku dazu hat?
Wenn man (wie bei mir) einen 30Ah Akku hat und mit dem Normalladegerät (4 A @ 84V)
von ca. 40 % auf 80-95 % des Akkus zu laden ca. 4 Std. braucht, mit einem Schnellladegerät mit 10 A@84 V vielleicht sich auf die Hälfte verkürzt.
Aber dann wäre nur zu 80 % der Akku geladen.
Die restlichen 15 % entfielen dann auf das Ausbalancieren der Akkuzellen, dass von der Zeit her auch nicht schneller wäre, als wie mit dem Normallader....
Bei einem grösseren Akku (40 oder gar 50 Ah) könnte ein Schnellader mit 10 A @84 V die Ladezeit insgesamt etwas verkürzen....
Aber nur im ersten Moment (bis zum Ausbalancieren) wäre es bedeutend schneller.
Danach käme es vermutlich zu der gleichen Zeitspanne, wie bei einem 30 Ah Akku mit einem Normalladegerät oder Schnellladegerät.
So meine Erfahrung wie es Pfriemler beschrieben hat.

Afunker hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 11:45 Ich denke, ein Schnelladegerät macht nur dann Sinn, wenn man auch den grösseren Akku dazu hat?
Wenn man (wie bei mir) einen 30Ah Akku hat und mit dem Normalladegerät (4 A @ 84V)
von ca. 40 % auf 80-95 % des Akkus zu laden ca. 4 Std. braucht, mit einem Schnellladegerät mit 10 A@84 V vielleicht sich auf die Hälfte verkürzt.
Aber dann wäre nur zu 80 % der Akku geladen.
Die restlichen 15 % entfielen dann auf das Ausbalancieren der Akkuzellen, dass von der Zeit her auch nicht schneller wäre, als wie mit dem Normallader....
Bei einem grösseren Akku (40 oder gar 50 Ah) könnte ein Schnellader mit 10 A @84 V die Ladezeit insgesamt etwas verkürzen....
Aber nur im ersten Moment (bis zum Ausbalancieren) wäre es bedeutend schneller.
Danach käme es vermutlich zu der gleichen Zeitspanne, wie bei einem 30 Ah Akku mit einem Normalladegerät oder Schnellladegerät.
So meine Erfahrung wie es Pfriemler beschrieben hat.

Egal wieviel Ah ein schnellladefähiger Akku hat, man verkürt die Ladezeit in den Bereich wo es möglich ist. Das betrifft beim CCCV Ladeverfahren die „CC“ (Konstantstromphase), je nach Zellchemie bis ca. 80% SOC. Wenn man regelmäßig längere Strecken fährt, macht natürlich ein kapazitätsreicherer Akku Sinn, alleine schon damit man möglichst nicht auf seinen gewohnten Strecken nachladen muß. Fährt man nur selten längere Stecken, muß man abwegen: Mehrpreis gegen Nutzen.

Ideal wäre es natürlich, wenn es ein Leihsystem für einen Zweitakku geben würde, den man bei Bedarf dann mitführen könnte, aber das dürfte bei den Akkupreisen wohl illusorisch bleiben und es dürfte kaum praktizierbar sein. Sowas müßte wenn auch weitgehenst flächendeckend organisiert sein. Was nützt mir ein Leihakku in Berlin, wenn ich im Raum Stuttgart unterwegs bin? Bei den Preisen für den Gefahrguttransport falls er überhaupt versendet wird, dürfte das kaum bezahlbar sein.

Nachteil ist natürlich, das dauerhafte Schnellladung eventuell die Lebensdauer des Akkus beeinträchtigt. Bei den theoritisch erreichbaren Ladezyklen dürfte das aber nur wenige Fahrer wirklich betreffen, normalerweise dürfte kaum ein Fahrer die erreichbaren Kilometerleistung wirklich nutzen.

Es macht immer Sinn wenn man eine lange CC-Phase hat, sprich der Akku möglichst leer ist. Ich habe eine Tour mit (Einfache Strecke 45km) bei der man am Ziel mit 15% bis 25% Restkapazität ankommt. Und ob man dann nach 3 oder erst nach 5 Stunden die Rücktour antreten kann, ist schon ein Unterschied.

Afunker hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 11:45 Ich denke, ein Schnelladegerät macht nur dann Sinn, wenn man auch den grösseren Akku dazu hat?
…

Fazit wäre z.B.: Liegt das Ziel über der Akkureichweite lohnt ein Schnelllader nicht, liegt das Ziel innerhalb der Reichweite, dann schon.
Im Prinzip hätte ich auch Zeit für meine Tour (107km). Sollte man mit dem Fahrrad 20km/h Durchschnitt fahren, wäre man mit dem Rad schneller, und da stört mich einfach dieser Preis von 370€....

Ghostwriter hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 12:40 ..., und da stört mich einfach dieser Preis von 370€....

Ja, der ist schon nachdenkenswert. Meins kam damals nach 5 Wochen aus China, dafür habe allerdings auch nur 85€ bezahlt. Und zwei Ladegeräte zu haben ist auch irgendwie beruhigend. Wäre ja blöd wenn das LG kaputt ist.

tom

blackblade hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 14:50 ... kam damals nach 5 Wochen aus China, dafür habe allerdings auch nur 85€ bezahlt.

gips das noch? Bin dankbar für jeden Tipp wenn wo was gut ist. Wobei ich eigentlich gerade Investitionsstopp habe, weil ich mit was Größerem liebäugele... Trotzdem: erhöht ja auch den Wiederverkaufswert.

Im Prinzip gab es das LG nie. Das habe in einem Online Interview direkt konfiguriert.
siehe viewtopic.php?f=63&t=7241&p=142165&hili ... 4t#p142165

Pfriemler hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 18:26

blackblade hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 14:50 ... kam damals nach 5 Wochen aus China, dafür habe allerdings auch nur 85€ bezahlt.

gips das noch? Bin dankbar für jeden Tipp wenn wo was gut ist. Wobei ich eigentlich gerade Investitionsstopp habe, weil ich mit was Größerem liebäugele... Trotzdem: erhöht ja auch den Wiederverkaufswert.