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ein zufälliger Materialmangel ist ausgeschlossen, da der Felgenbruch an zwei vollkommen unabhängig voneinander gekauften TC auftrat.
- Produktionsdatum Januar 2018 von Händler in Hamburg, Bruch nach ca. 4000 km und ca. 90.000 Höhenmetern
- Produktionsdatum Mai 2018 von Händler in Barcelona, Bruch nach ca. 6500 km und ca. 150.000 Höhenmetern

Zwei unterschiedliche Fahrer (72 und 92 kg), unterschiedliche Bereifungen (Michelin, Cordial). Einzige Gemeinsamkeit ist die gleiche tägliche Bergstrecke. Einmal Bruch beim Bremsen, bei der anderen TC Bruch ohne erkennbaren Grund. Beide TCs hatten noch die ersten Bremsbeläge.
Bei beiden TCs zeigten die Speichen nach dem Bruch eine plastische Verformung (eine in Rollrichtung, die andere in Gegenrichtung, jeweils von der Speichenachse weg). Bei beiden TCs ist außer dem Speichenbruch kein weiterer Defekt an der Felge zu sehen.

Ferner trat beim Totalbike-Rennen in Ungarn nach ca. 1100 km Fahrstrecke bei einer teilnehmenden TC ein totaler Felgenbruch auf mit 8 zerstörten Speichen. Ich kenne die genauen Umstände nicht, aber es sieht da so aus dass ein initialer Speichenbruch nicht bemerkt wurde und dann die vebleibenden 7 Speichen dann katastrophal wegen Überbeanspruchung brachen.

Als Voraussetzung für einen Bruch scheint eine Mindestzahl von vorausgegangenen Bremsungen zu sein, die dann irgendwann zum Ermüdungsbruch führen. Bei uns hatten wir nach kombiniert 10.500 km zwei Brüche, allerdings im Bergland. Die meisten TCs werden im Flachland betrieben, so dass die Lebensdauer der Felge da vielleicht einen Faktor 2-5 oder so höher ist da im Stadtverkehr seltener und sanfter gebremst wird. Aber auch im Flachland wird irgendwann der Fahrer bei 50 km/h den Abflug machen.

Was mich sehr nachdenklich macht:

- bei der ersten TC brach zunächst die erste Teilspeiche, dann nach einiger Zeit die zweite Teilspeiche. Selbst wenn die erste Teilspeiche einen verborgenen Defekt gehabt haben sollte, hätte die zweite Teilspeiche unter keinen Umständen brechen dürfen. Dass die zweite Teilspeiche brach zeigt dass die Auslegung der Felge keinerlei Sicherheitsreserven hat

- auch bei der gebrochenen Totalbike-Felge mit Bruch von 8 Speichen (16 Teilspeichen) ist kein Unfall-Aufprall erkennbar. Auch hier ist der Verdacht im Raum dass die Felge einfach unterdimensioniert ist.

- die plastische Verformung in beiden Fällen ist mehr als 1 mm und zeigt wie extrem die Felge beim Bremsen durchgewalkt wird (Torsion) und wie unterdimensioniert das Design ist. Der äußere Felgenrand muss sich beim Bremsen um etwa 1 mm gegenüber der Ruhestellung verbiegen, anders ist die Verformung nicht erklärbar

- auch alle anderen Komponenten der TC sind unterdimensioniert: Stromkabel mit zu geringem Querschnitt, Batteriekonnektoren unterdimensioniert, verbiegefreudige und somit unterdimensionierte Lenker und Fußrasten

- alle technischen Angaben in der Super Soco Werbung sind systematisch gelogen (3000 W -> 1900 W, 150 Nm -> 115 Nm, Reichweite 160 km -> 86 km, Batteriekapazität 30 Ah aber nur Zellen mit 28,8 Ah verbaut, Tachoabweichung 14%, Km-Zähler-Abweichung 14%) - dies zieht sich durch die gesamte Angebotspalette und zeigt eine Unternehmensethik der systematischen Täuschung - zulasten der Verbraucher, aber auch zulasen der Konkurrenz

Nun gut, man muss aber auch bedenken das die Relation im Moment doch sehr niedrig ist. Man bedenke das die TC schon einige hundert Mal verkauft wurde, bekannt sind derzeit nur 3 bzw 4 Felgenbrüche. Da kann keine Rede von einem Trend seit.

Und was die realistische Darstellung der Daten angeht...naja also ich kenne keinen Anbieter (ob Auto oder Motorrad) der realistische Daten veröffentlicht.

das ist die Tagesstrecke (2x 51 Minuten Fahrzeit, also etwa genauso schnell wie ein Auto. Bei der Hinfahrt muss eine 23% Steigung umfahren werden da die TC da stehenbeiben würde).

Es ist eine Sache mit Messwerten zu werben die unter unrealistischen Annahmen gewonnen wurden (Reichweite, Benzinverbrauch, Schadstoffausstoß) aber streng genommen keine Lügen darstellen und eine vollkommen andere Sache frei erfundene Daten anzugeben (Drehmoment, Bergfähigkeit, Batteriekapazität, Motorleistung) um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Gerade bei der E-Mobilität kommt es auf die Verarbeitungsqualität an, da die hohen Preise der Fahrzeuge sich über viele Jahre und eine hohe Laufleistung amortisieren müssen um gegenüber Verbrennern einen finanziellen und ökologischen Vorteil zu haben.

Escubics Ausführungen sind fundiert und erscheinen mir schlüssig. Seine Fahrten sind im Anbetracht der topografischen Gegebenheiten sicherlich ein Belastungstest. Es ist jedoch nicht von Bedeutung, ob durch besondere Belastungen oder nach Zeitablauf die Problematik auftaucht. Im letzteren Fall besteht lediglich die Gefahr, dass der Bruch nach Ablauf der Garantiezeit oder Gewährleistungszeit auftreten könnte, was die Sachgefahr auf den Käufer überwälzt.

In jedem Fall sollte der Hersteller den Meldungen nachgehen und sein Konzept und die Materialien überprüfen und ggfls Herstellerfehler abstellen.

escubic hat geschrieben: Mi 3. Apr 2019, 11:54 Gerade bei der E-Mobilität kommt es auf die Verarbeitungsqualität an....

3499 Kaufpreis = ~560€ Steuer für dir ihr garnichts kriegt. Der Rest von 2940€?
Das meiste Geld verschwindet wohl bei der E-Mobilität immer noch für die Batterie und die Transportkosten sowie die Handelsmage! Was dann noch übrig ist, geht für die Hardware und die Entwicklungskosten drauf. Viel wird das bei einem chinesischen "Qualitätsprodukt" wie diesem auch nicht hergeben.

BTW. ich habe in den letzten 10 Jahren 8 verschiedene Zweiräder besessen. Keines dieser Fahrzeuge war ab Kauf mängelfrei! Keine Qualität können also auch andere.

Bei "nur" drei dokumentierten Vorfällen vom Felgenbruch kann man nicht von einer Serie sprechen, aber prozentuell zu verkauften Socos TC, und das sind keine 100.000, ist das schon sehr viel. Und für den Betroffenen ist es sogar fatal sein!

Auch wenn ich bis jetzt von meiner TS begeistert bin (3200km - 14% (Märchenzuschlag)) und viel Freude daran habe, ist mir der Hesteller und auch der (alte) Importeur nicht sehr sympatisch.
Wechselnde Eigentümer, wechselnder Generalimporteur für DACH. Viel versprochen und nicht gehalten, und das sind nicht nur die BT-Module. Und die Infrastruktur = Ersatzteilversorgung + Fachwerkstätten ist nach wie vor nicht wirklich vorhanden.

Immerhin ist die CUx lieferbar, ob die TCmax kommt kann keiner so wirklich sagen...

die erste Felge ist gewechselt. Die neue Felge kam komplett mit Reifen und Bremsscheibe (die hatte aber einen 6/100 mm Schlag ab Werk, so dass der Bremshebel pulsierte, also alte Bremsscheibe weitergenutzt). Erst einmal bin ich froh dass ich wieder fahren kann, die Kurven hier machen schon sehr viel Spass mit der Soco. Die neue Felge ist aber baugleich zur alten und die Belastung ist genau so wie vorher auch - ich kann ja nicht aufs Bremsen verzichten.

Was soll ich nun machen damit mir die neue Felge nicht wieder bricht?

sorry, aber diese Frage meintest du sicherlich nicht ernst. Bauartbeding gibt es derzeit keinerlei Garantie, dass sich das nicht wiederholt!
Du kannst das aber nicht verhindern! Ausser du lässt dein Mopped stehen.

Wenn das Material nicht die nötige Festigkeit hat den auftretenden Kräften dauerhaft schadensfrei zu wiederstehen, muss ein neues Konstruckt oder ein neuer Materialmix her.

Edit:
Warum nur hat die neue Super Soco Max nun Speichenräder bekommen wenn Alu so geil ist? Leider dürfte der Wechsel zu teuer werden.
Ansonsten hätte ich vorgeschlagen auf Speiche zu wechseln.

Schön das Du endlich wieder mit der Soco unterwegs bist!
Was ich immer noch nicht verstehe ist das sie überhaupt an dieser Stelle gebrochen ist.Meiner Meinung nach ist das größte Hebelmoment Innen,also auch an der Speiche weiter Innen.Wenn man das Rad Kräftemäßig frei macht,man stelle sich vor das von außen Radial das Bremsmoment eingleitet vor und eine blockierte Felge.So ist der Hebel außen am größten und somit die Drehmomentbelastung nach Innen zunehmend.
Aus dieser Sicht hättte meiner Meinung nach die Speiche am innenliegensten Punkt brechen müssen.Die zusätzliche Stützlast beim Bremsen ist eine Längsbelastung in der Speiche und ist an jeder Stelle der Speiche gleich groß.
Von daher bleibe ich beim Gußfehler.
Übrigens glaube ich das wenn man diesen Hohlraum der Speiche mit einem 8 bis 10mm Futterstück auffüllen könnte die Speiche deutlich stabiler würde.

essiturbo hat geschrieben: Mi 10. Apr 2019, 08:25 Übrigens glaube ich das wenn man diesen Hohlraum der Speiche mit einem 8 bis 10mm Futterstück auffüllen könnte die Speiche deutlich stabiler würde.

Ob da kleben mit Epoxy mittelfristig reichte?