...so: Die Akkus und das Ladegerät sind zollfrei aus China nach 17 Tagen geliefert worden und ich habe es alles wie gedacht umsetzen können.
Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden
Der Roller ist spürbar leichter, dadurch wesentlich handlicher und beschleunigt noch deutlich besser und auch die Höchstgeschwindigkeit wird schneller und gefühlt auch etwas höher (auf dem Tacho ca. 65km/h in der Ebene vermutlich echte 55 -60km/h) erreicht. Wie es um die Reichweite steht, konnte ich bis jetzt noch nicht testen. Allerdings ist jetzt schon klar: Die Power Reduktion, die bei den Blei Gel Akkus schon nach gefühlt 10 km Fahrt eingesetzt hat ist mit dem neuen Lipo auch bei 20km Strecke noch nicht eingetreten. Der Akku hat trotz steiler Bergfahrten immer noch 82V Spannung und eine Restkapazität auf dem Anzeiger von 73%

Super ist auch, dass jetzt die Energierückgewinnung beim Bremsen problemlos konfigurierbar und anwendbar ist, ohne dem Akku zu schaden. Die verwendeten Akkus stecken nämlich problemlos auch höhere Ladestöme (bis 60A!) weg. Das ist hier bei uns im bergischen Schwarzwald sehr sinnvoll und bedeutet dazu auch wesentlich weniger Bremsenverschleiß. Anbei ein paar Bilder vom Akkubau und Einbau. Eure bisherigen Beiträge haben mir bei der Umsetzung wesentlich geholfen, vielen Dank dafür!
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Die LIPO Zellen mit 3,7V und 60AH sind wie im Angebot beschrieben geliefert worden und überzeugen mich von der Qualität, soweit man das von außen beurteilen kann

Für den Akkubau bin ich nach einer englischsprachigen Beschreibung zu einem ähnlichen Akkubauprojekt vorgegangen, hier findet man auch eine Materialliste, anbei der Link dazu:
https://youtu.be/KKxGZiNDlho
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Sehr Aufwändig war dann noch die Verbindung der beiden Packs mit einem gekürzten eGrace Bleibatterie Verbindungskabel und anschließend der Verbindung der 20 BMS Kabel an jeden Zellenübergang, beginnend mit dem schwarzen beim Minuspol der Batterie. Dabei darf man keine Fehler machen, weil sonst die gemessene Spannung der Batterie nicht stimmt... Ich hatte zuerst beim Übergang vom einen Pack zum anderen zwei BMS Kabel angeschlossen und musste dann 10 der Kabel erneut verlöten und teilweise auch wieder verlängern... war viel zusätzliche Arbeit. Außerdem muss man sehr genau darauf achten, dass man bei jedem Schritt die Pole der neuen Verbindung sorgfältig mit Isolierband verklebt um Kurzschlüsse und Stromschläge zu vermeiden. 72V ist schon eine Ansage, da ist nicht zu spaßen. Entsprechend „aufregend“ war das Projekt an dieser Stelle auch für mich. Aber es hat mit entsprechender Vorbereitung (Was macht man wann genau), Ruhe und Genauigkeit gut geklappt.
Zum Anschluss des BMS (ich habe mich für dieses hier
https://ebay.us/Dva7x0 entschieden), hat mir vor Allem folgendes Anschlussbild geholfen:
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...Wichtig ist auch, dass man bevor man loslegt, das BMS mit einem Stecker verlötet um Kurzschlüsse an dieser Stelle während des Bauens zu vermeiden.
Ich habe in das Akkupack in die Mitte auch noch den Temperatursensor des 25A Ladegerätes
https://de.aliexpress.com/item/40002694 ... 4c4dZ6coW0 integriert, damit dieses bei Erhitzung der Zellen entsprechend die Leistung reduziert / abschaltet.

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Ich habe den Akku vor dem Einschweißen auch noch etwas gegen äußere Temperaturen und Einwirkungen isoliert. Auch habe ich an dieser Stelle nochmal "Trennstreifen" zwischen die Pole der Zellen gelegt, dass diese auch bei Druckanwendung nicht zusammengeraten können (auch wenn sie natürlich zusätzlich mehrfach mit dem hitzefesten Isolierband verklebt sind!):
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Zum Einschweißen haben ich diesen 380x1000mm Schrupfschlauch verwendet:
https://www.ebay.de/itm/Blau-PVC-Schrum ... 2749.l2649
Ich habe das Akkupack für ca. eine Minute (vielleicht war es auch kürzer) in den auf 100 Grad erhitzen Backofen auf ein mit einem Stück (kalten) Isoliermaterial ausgelegten Bachblech gelegt. Das Ergebis ist gut, der Akku, die Kabel und das Isolierband halten diese Temperatur kurzeitig ohne Beschädigung aus, zumal der Akku ja auch noch durch die Isolierung geschützt ist.
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Noch ein wichtiger Tipp zum Schluss: Bitte lasst das ursprüngliche Minus Kabel der Bleiakkus weiterhin angeschlossen, auch wenn ihr ein neueres und ggf. stärkeres (was nicht unbedingt nötig ist) verwendet. Unten am Kabelbaum kann man es trennen und ggf. mit Isolierband oder einer Klemme sichern. Schließt man das alte Kabel nicht mit am Controller Minus an, funktioniert der Roller nach Einbau des Akkus nicht...was mich auch noch mal einige Nerven und Zeit gekostet hat, bis ich mal versuchsweise das alte bereits gekappte Kabel wieder mit dem Minus Pol des Akkus verbunden habe...
Scheinbar wird von diesem im Kabelbaum noch an andere Orte (ich vermute vor Allem auch zum 12V Wandler) das Minus gezogen, wo es ohne die Verbindung dann fehlt.
In Summe hat mich der 72V 60AH Akku inkl. Aluwanne und 25A Schnelladegerät so ca. 850€ reinen Materialaufwand und eine Menge Nerven gekostet aber auch viel neue Erfahrungen und ein großes Erfolgeserlebnis gebracht
