Da ich mit meinem E-Rex 1,5 kW ja praktisch dieselben Batteriefächer wie Du habe,
nur einen schwächeren Motor, nehme ich mir mal die Zeit, Dir meine Überlegungen
zur Akkuwahl zu erläutern, die ich vor meiner Billig-LiFePo4-Lösung hatte (die für
Dich ohnehin nicht paßt, weil Dein Motor mit 3 kW zu stark ist):
1) Dein jetziger Blei-Akku wiegt ca. 58 kg in zwei Raten, je 29 kg unter der Sitzbank und unter dem Fußbrett.
2) Alles was noch mehr Kapazität hat, wäre noch schwerer, damit zu schwer und Platz dafür hast Du auch nicht.
Dies trifft z. B. auf die von Dir verlinkten 63Ah-Blei-Akkus zu. Die Problematik des langen Herumstehens
ohne Nachladen während der Arbeit löst ein größerer Blei-Akku ohnehin nicht.
3) Winston-LiFePo4-Akkus hatte ich eigentlich geplant, Gewicht ist ok:
Nur 24 kg insgesamt, also ca. 34 kg Gewichtsersparnis, die Du sofort positiv bemerkst.
Der Platz ist leider eher knapp - Aber machbar.
Entweder mußt Du das Batteriefach unter der Sitzbank vorsichtig "ausweiten",
z. B. mit Heißluftpistole (die Art von Fön, die man nicht für die Haare nehmen darf) und dann
je 2 mal 4 Winston-Zellen je 40 Ah in 2 Stockwerken übereinander stapeln.
Alternativ könnte man auch aus Blech ein komplett neues Akkufach biegen und
schweißen (lassen). Genug Platz wäre am Roller vorhanden, denn das bisherige
Akkufach muß nur um wenige Zentimeter vergrößert werden. Jetzt ist es halt
gerade ca. 1 cm zu eng.
b) Oder Du mußt einige der Winston-Zellen in den Fußraum auslagern, was aber
etwas Aufwand - und Risiko! - beim Abdichten gegen Regenwasser bedeutet,
darüber hinaus noch eine kleine Umverkabelung von Parallel auf Seriell.
Vorteil dieser Lösung wäre, daß sie elektrisch gesehen geradezu ideal ist.
Darum habe ich sie auch lange favorisiert. Ist auch völlig ok für Deine 3 kw
und bringt ca. 60 km Reichweite ohne daß das lange herum stehen während
der Arbeit die Lebensdauer verkürzen würde (was ja bei Blei das Problem ist)
Hält bei guter Behandlung etwa so lange wie 10 (!) Blei-Akkusätze bei Deinen
Arbeitszeit-Standzeiten - wenn es keine überraschenden Probleme gibt,
die aber leider gelegentlich selbst bei den besten LiFePo4-Akkuzellen
berichtet werden (Ladefehler, BMS-Probleme usw.)
Kostet ca. 1000 Euro für die 16 Winston-Zellen incl Balancer
und noch mal ein paar 100 Euro fürs BMS und Ladegerät.
Mechanisch ist die Sache aber etwas kitzlig, was mich abgeschreckt hatte.
Entweder Zellen im noch nicht wasserdichten Fußraum, ODER Doppelstockzellen
unter der Sitzbank mit Plastik-Schmelzereien vor dem Einbau am Akkufach
(wobei ich die Lösung mit der Sitzbank bevorzuge).
Bist Du versiert genug für solche mechanischen und elektrischen Arbeiten?
Das ist die entscheidende Frage! Die kannst letztlich nur Du selbst beantworten.
Ich hatte mir jedenfalls die Mechanik nicht wirklich sicher zugetraut und
das war der Hauptgrund für meine alternative Lösung, die so viele hier
verdammen, obwohl ich damit ganz gut klar komme.
Ich habe jetzt einen etwas kleineren Wechselakku, wohl auch nur 50 km
echte Reichweite, weil die Chinesen gerne ihre Akkus "aufrunden",
der dadurch aber sofort ins Batteriefach unter der Sitzbank paßte.
Ich kann den im Winter leicht heraus heben und in die warme Wohnung
nehmen, habe im Akkufach dennoch genug Platz für Heizfolie und
Wärmedämmung (was bei Winston überhaupt nicht reichen würde)
und habe vor allem 40 kg Gewicht eingespart, was Bergfahrten deutlich
leichter macht - für meine 1,5 kw die ideale Lösung.
Für Dich wärs nichts - leider. Dein Motor ist zu stark dafür
und würde meinen "Stealthfighter-Akku" überlasten.
Freundliche Grüße,
Night Hawk