Jonway MSG-D - Erfahrungen?

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Alfons Heck
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Re: Jonway MSG-D - Erfahrungen?

Beitrag von Alfons Heck »

Hallo rotzman,
rotzman hat geschrieben:Hab gelesen, dass es bei Blei-Akkus wichtig ist, diese sofort nach der Fahrt aufzuladen. Stimmt das?
ja.
rotzman hat geschrieben:Ich müsste in der Früh 5km fahren und dann am späten Nachmittag diese wieder zurück. Ist dieser Roller/Akku dafür geeignet?
Ja.


Gruß
Alfons.
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Haro
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Re: Jonway MSG-D - Erfahrungen?

Beitrag von Haro »

rotzman hat geschrieben:45 km/h stehen drin.
Die allermeisten 45er E-Roller laufen nur 43 oder so. Verkäufer übertreiben gern bezüglich Höchstgeschwindigkeit und Reichweite.
Um deine vorherige Frage zu beantworten: Ladezeiten von 4-5 Stunden sind normal. Beispiel: Wenn Schild/Aufdruck auf Ladegerät: 48V 10A, und wenn deine Akkus 40Ah haben, dann sind sie von "ganz leer" auf "ganz voll" in 4 Stunden. 40:10=4. Die Ladezeit kann man also leicht ausrechnen.
Wie gesagt, nie ganz leerfahren.
Wenn du tagsüber in Summe nur 10 Km fährst und erst abends (über Nacht) das Ladegerät ansteckst, wird es den Akkus nicht nennenswert schaden. Aber halt immer zuverlässig abends anstecken.
Übrigens bin ich ein Freund von Einzelladung bei Bleiakkus. (4 hochwertige Bleiladegeräte 12V kaufen, 5 nahe bei den Akkupolen mit 10A abgesicherte Leitungen legen, Leitungsquerschnitt mindestens so stark wie die Ladekabel der Ladegeräte…)
Solar Scooter "Sport" (65 Km/h) SCP-3540, mit herausnehmbarem 31 Kg Thundersky-40Ah-Akkupaket 2000 Km gefahren.
Seit 06/2013 drin verbleibende Bleiakkus (gebrauchte USV, gratis bekommen, Panasonic 17Ah, 2p5s)

rotzman

Re: Jonway MSG-D - Erfahrungen?

Beitrag von rotzman »

Wie schauts eigentlich im Winter aus? Bis zu welchen Temperaturen kann man mit den E-Rollern fahren? Leidet der Akku/die Reichweite darunter?

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Alfons Heck
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Re: Jonway MSG-D - Erfahrungen?

Beitrag von Alfons Heck »

Hallo rotzman,
rotzman hat geschrieben:Wie schauts eigentlich im Winter aus? Bis zu welchen Temperaturen kann man mit den E-Rollern fahren? Leidet der Akku/die Reichweite darunter?
fahren kann man bis man festfriert :shock: Ich sehe bei meinem Roller-Akku keine großen Probleme so lange die Temperaturen nicht wesentlich unter -5°C fallen. Dann wird's mir aber auch recht kalt. Da rollere ich nur bei Sonne mal eine kleine Runde. Allerdings fahre ich im Winter nur bei trockenen und schneefreien Straßen. ansonsten steht der Roller in der ungeheizten Garage und wartet auf mich.


Gruß
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STW
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Beitrag von STW »

Genauso ist es. Blei hat bei mir im Winter (nur eine Saison) bei zweistelligen Minusgraden keine großen Probleme / Reichweitenverluste verursacht. Lithium geht bei den Temperaturen mit der Spannung in den Keller, allerdings "wärmen" sich die Akkus durch die Belastung auf und dann wird es zeitweise etwas besser. Reichweitenverluste je nach Dimensionierung von 30-50% sind drin, wobei streng genommen nicht die Kapazität abnimmt, aber der Innenwiderstand der Zellen so groß wird, dass man nur noch Mofageschwindigkeit fahren kann, um nicht in die Notabschaltung des Controllers zu kommen.

Hat man das im Hinterkopf kann man solange fahren bis einem kalt wird. Das ist meistens vor dem Reichweitendende, wie Alf es schon sagt. Meinen damaligen Thundersky-Zellen hat die Tortur nicht geschadet. Und Blei halte ich da sowieso für tolerant.
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herby87
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Re: Jonway MSG-D - Erfahrungen?

Beitrag von herby87 »

@STW: Laut dieser Literaturquelle sinkt auch die Kapazität bei niedrigen Temperaturen. Ich zitiere aus dem Buch "Moderne Akkumulatoren richtig einsetzen" von Andreas Jossen und Wolfgang Weydanz: (Kap. 1.7.4.2) "Die Temperatur hat einen sehr großen Einfluss auf die tatsächlich entnehmbare Kapazität. Einerseits laufen fast alle Vorgänge bei höherer Temperatur schneller ab. Die Leitfähigkeit des Elektrolyten steigt, Diffusionsvorgänge funktionieren besser und die Lade- und Entladereaktionen laufen schneller ab. Aus diesen Gründen nimmt die tatsächliche Kapazität mit fallender Temperatur ab. (...)"
D. h. also, dass neben dem steigenden Innenwiderstand, an dem Energie verbraten wird, auch weniger Ladung entnommen werden kann.
Noch eine Näherungsformel aus dem besagten Buch
C(v) = C(Tn) * (1 + Tkoeff * (T - 25°C)

C(v): Kapazität bei Temp. T
C(Tn): Kapazität bei Nenn-Temp
T: tatsächliche Temperatur
Tkoeff: Temperaturkoeffizient (je nach System 0,001 ... 0,01)

Unter -10°C liefert diese Formel zu optimistische Werte.
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Alfons Heck
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Re: Jonway MSG-D - Erfahrungen?

Beitrag von Alfons Heck »

Hallo Leute,
herby87 hat geschrieben:C(v) = C(Tn) * (1 + Tkoeff * (T - 25°C)
da C(Tn) + Tkoeff für jeden Akku Konstanten sind ergibt die Funktion eine Gerade. Die Kapazität verhält sich linear zur Temperatur ist somit die Aussage der Autoren. Weiterhin sehen wir: C(Tn) wird für 25°C angegeben denn dort ist C(Tn) = C(v). Je Grad Temperaturänderung steigt/oder fällt die Kapazität demnach um 1% bis 1Promille (je nach Tkoeff) (je geringer Tkoeff um so geringer der Temperatureinfluß). Wenn ich jetzt mal den temperaturkritischsten Fall von Tkoeff = 1% ansetzte bekomme ich bei 125°C eine Kapazitätsverdoppelung und bei -75°C ist die Kapazität = 0,0000000 (und dieser Wert ist:
Unter -10°C liefert diese Formel zu optimistische Werte
). Unter -75°C bekomme ich negative Kapazität; was darf ich mir darunter vorstellen???
Fazit die Formel muß einen Gültigkeitsbereich für T zur Seite gestellt bekommen. Der untere Wert liegt wohl bei T=-10°C.
Bei einem Tkoeff = 1% ist also dort mit -35% Kapazität (worst case) zu rechnen.


Gruß
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Beitrag von STW »

Der Author schreibt "entnehmbare Kapazität". Die hängt nach meinen Erfahrungen von ein paar Faktoren ab:
- Innenwiderstand und Temperatur
- Strombedarf / Entladestromstärke
- Ladezustand (SOC / State of Charge)

Bei den alten Thundersky galt bei mir bei ca. -10°, dass ich anfangs bei frisch geladenen Zellen recht normal fahren konnte. Vollgas ergab zwar nur noch ca. 40km/h, aber es ging. Nach ca. 15-20km konnte ich aber nur noch Stromgeben bis ca. Mofageschwindigkeit, darüber war der Spannungseinbruch zu extrem. Mit der Mofageschwindigkeit hätte ich wohl noch ca. 10-15km fahren können, also fast Sommerreichweite - aber bei deutlich reduziertem Fahrspaß. Ein paar Faktoren spielen hinein: Innenwiderstand (wird teilweise durch Selbsterwärmung nach längerer Fahrt wieder niedriger), Reichweitengewinn bei langsamer Fahrt aufgrund des geringeren Luftwiderstandes, Reichweitenverlust (bei mir) aufgrund des härteren Antriebsriemens und schwergängigerer Mechanik, ...

Zusätzlich folgende Beobachtung: es gibt eine wöchentliche Routinefahrt ca. 11km zu einem Bekannten. Im Winter steht mein Roller bei ihm in der leicht beheizten Garage, ohne Nachladen. Ich bin mit 40km/h hingeschlichen, mit 45km/h zurück gefahren.
Andere Beobachtung: morgens bei 4° und einbrechender Spannung zum Bahnhof, Stunden später und bei mehr als 10° sind die Zellen wieder top.

Die angebene Formel ist zwar korrekt, gilt aber nach meiner Erfahrung nur für genau eine Lastsituation bei unseren Lithiumakkus. Der Tkoeff erscheint bei den Lithiums daher variabel, d.h. abhängig vom Entladestrom. Ist aber nur meine Beobachtung, keine wissenschaftlich fundierte Feststellung.

Bei Bleiakkus scheint die Formel aber recht genau zu passen.
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Re: Jonway MSG-D - Erfahrungen?

Beitrag von herby87 »

Ein Gültigkeitsbereich ist in dem Buch nicht angegeben, außer die besagten -10°C, es ist auch keine Tabelle für den Temperaturkoeffizienten vorhanden.

Was ich sagen wollte, ist, dass die Temperatur auch einen Einfluss auf die entnehmbare Kapazität hat und dass nicht nur der Innenwiderstand steigt und die alleinige Ursache ist. Ich hatte hierzu auch mal ein anschauliches Bild gesehen, dass Fässer zeigt, in die, je nach Temperatur, ein Entnahmerohr mehr oder weniger weit eingeführt wurde. Das heißt die Energie in der Batterie ist bei tieferen Temperaturen nicht weg, sondern nur nicht verfügbar. Die Ursache hierfür liegt in den unterschiedlichen Materialien, insbesondere beim Elektrolyten.
Im übrigen kann ich dieses Buch nur empfehlen, da auch ich als Maschinenbauer das meiste verstanden habe.
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Re: Jonway MSG-D - Erfahrungen?

Beitrag von MEroller »

@rotzman: Wie Alfred schon schrieb, fahr' ich, solange mein Roller mitmacht. Akkuheizung hilft aber nicht nur Lithium, ich wurde zu meinen Heizüberlegungen von einem kollektiven Batterieheizhungseinbau dreier City-el-Fahrer animiert, die drei Bleiblöcke anzuheizen hatten und sich das gebastelt haben, um auch den Bleiern bei tiefen Temperaturen mehr "Lebensfreude" einzuhauchen:
http://www.elmo-freunde-gt.de/bernhard/ ... ityel4.htm

Ohne Batterieheizung macht Winterfahren (und selbst Herbst- und Frühling können da zäh werden) mit E-Rollern keine wirklich Freude, selbst bei bestmöglich gedämmter Kleidung für einen selber. Warum das IMMER noch noch keinem einzigen ernsthaften Importeuer oder gar Chinesischem Konfektionär klar ist und zu eigenen Batterieheiz-Überlegungen und -Produkten führt ist mir absolut schleierhaft :roll:

Selbst der Nissan Leaf als (bislang) beliebtestes Elektroauto in Norwegen - of all places - hat keine Heizmöglichkeit für die Batterie an Bord :shock: Keine Ahnung, was die im Winter machen mit ihren Leafs...
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