
Die BMS-"Notbremse" habe ich als "Akku so gut wie leer" interpretiert. Das hat sich hinterher beim Laden auch bestätigt: es flossen gut 1,6 kWh von der Steckdose ins Ladegerät. Bei 80% Wirkungsgrad entspricht das ca. 1,3 kWh, die sich der Akku genehmigt hat, also fast seiner vollen Kapazität (rechnerisch 1,344 kWh). Der Akku hat sich beim Laden auch nicht nennenswert erwärmt, jedenfalls nicht stärker als ich es gewohnt war.
Ich habe aus der Aktion folgende Schlüsse gezogen: a) unter ungünstigen Bedingungen (Stadtverkehr mit Stop&Go, niedrige Außentemperatur) muss man doch mit etwas reduzierter Reichweite rechnen und b) der Akku scheint in Ordnung zu sein. Dafür spricht der Umstand, dass er nach fast vollständiger Entladung ziemlich genau die Energiemenge beim Laden aufgenommen hat, die seiner rechnerischen Kapazität entspricht.
Ich hoffe, dass das BMS so eingestellt ist, dass es abgeschaltet hat, bevor der Akku Schaden nimmt. Bis zum Beweis des Gegenteils setze ich das aber einfach mal voraus. Außerdem konnte ich ja zumindest mit moderater Beschleunigung noch weiterfahren, ohne dass die Ladestandsanzeige in den roten Bereich fiel oder das BMS erneut die Notbremse ziehen musste, der Akku war also noch nicht völlig leer. Trotzdem werde ich eine solche Aktion wohl nicht mehr wiederholen bzw. wenn es sich partout nicht vermeiden lassen sollte, nochmal über die Anschaffung eines zweiten Akkus nachdenken.
Nachdem der Akku wieder geladen war, rannte der Roller wieder wie Schmidts Katze. Mängel habe ich auch heute keine festgestellt. Dafür habe ich etwas Erstaunliches erlebt: obwohl ich dachte, Novantics seien absolute Exoten auf Berliner Straßen, bin ich heute einer Novantic-Fahrerin begegnet. Wir haben uns ein wenig unterhalten. Sie hat ihren Novantic im letzten August gekauft, aber nicht bei meinem Händler. Sie ist auch sehr zufrieden mit dem Roller. An ihrem Roller fehlte allerdings das Windschild, dreimal dürft ihr raten, warum

Gruß
Michael