Rad ausbauen

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rainer*
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Re: Rad ausbauen

Beitrag von rainer* »

12.9 ist wirklich nicht so clever. Da hat man das Problem, dass man entweder fast ohne Korrosionsschutz auskommen muss oder das die Schraube beim Beschichten ggf. spröde wird. Die Zugfestigkeit auf dem Papier ist zwar höher, aber die Zähigkeit wird dummerweise nicht größer.

Peter51
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Re: Rad ausbauen

Beitrag von Peter51 »

Beim E-Max 90/110/120S ist die Problematik ähnlich - abschraubares Felgenhorn, 15 Schrauben M5. Ich habe die Gewinde mit einwenig Keramikpaste versehen und die Schrauben mit einem Steckschlüssel handfest angezogen und nach 10km den festen Sitz überprüft. Es gab schon Fälle, das E-Max Motoren mit ausgerissenen Gewinden unbrauchbar wurden.
Bei einer Aluminiumlegierung ist Keramikpaste besser als Kupferpaste. Bisher hatte ich das Felgenhorn viermal ab und wieder angesschraubt wegen zweimal Plattfuß und zweimal war das geflickte Loch undicht - das Loch, Riss war wohl zu lang. Kürzlich ist ein neuer Schlauch reingekommen.
Ob Loctite 243 mittelfest bei Aluminiumgewinden das richtige ist? Da bin ich mir nicht sicher.
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patba
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Re: Rad ausbauen

Beitrag von patba »

Peter51 hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2024, 22:07
Ob Loctite 243 mittelfest bei Aluminiumgewinden das richtige ist? Da bin ich mir nicht sicher.
Meinst Du wegen der relativen Passivität?
Auf der Loctite-Homepage ist 243 explizit für Alu als geeignet beschrieben, in den techn. Infos ist Alu nicht erwähnt.
Ich habe allerdings ein Produkt eines Mitbewerbers verwendet. Auch dieser erwähnt Alu in den techn. Infos nicht explizit, bei den Hinweisen zu passiven Oberflächen schreibt er, dass bei Alu kein Aktivator verwendet werden muss. Von dem her denke ich, dass das vollkommen OK ist.
Ab Werk war zumindest auch Schraubensicherung drin.
Eher Sorgen mache ich mir, mit welchen Drehmoment in der Werkstatt diese Schrauben angezogen wurden, wegen dem Alu. Die Felge war definitiv schon mal in der Werkstatt herunten.

Patrick

Peter51
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Re: Rad ausbauen

Beitrag von Peter51 »

Nun, in meiner beruflichen Laufbahn hatte ich mit drehzahlgeregelten Motoren mit Hohlwellentacho, Inkrementaltacho zu tun. Die Hohlwelle wurde mit kleinen Madenschrauben an dem 2. Motorwellenende des Motors fixiert. Aufgrund von Vibrationen gab es Ausfälle und der Hohlwellentacho mußte gewechselt werden. Dies ging nur durch erhitzen der Madenschrauben, des Loctites, mit einem Schweißbrenner....... Ich hoffe, dass dir bei erneutem Abnehmen der Felge, detachable rim, der Einsatz eines Schweißbrenners erspart bleibt.
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Re: Rad ausbauen

Beitrag von patba »

Also im Fahrradbereich gibt es ganz oft derartige Verbindungen mit Alu-Innengewinde, gerade am Rahmen, und da wird ganz oft mit Schraubensicherung gearbeitet. Ich habe da zwar keine professionelle Erfahrung, schraube aber seit Jahrzehnten selbst an meinen Rädern, und hatte da nie Probleme und auch in Foren nicht bewußt von welchen gelesen. Ab Werk ist beim Silence wie gesagt auch Schraubensicherung verwendet.

Vielleicht wurde in Deinem Fall versehentlich was hochfestes verwendet? Es ist natürlich aber schon so, dass je kleiner die Schraube wird (Madenschrauben), desto kleiner wird die anwendbare Lösekraft im Verhältnis zur verklebten Fläche. Die Fläche geht ja linear zum Schraubendurchmesser, das anwendbare Drehmoment mehr als quadratisch, meines Wissens sogar kubisch.

Sei's drum, ich habe gerade testweise noch mal eine Schraube gelöst, kein Problem.

Patrick

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Re: Rad ausbauen

Beitrag von MEroller »

Solange Edelstahlschrauben verwendet werden, beim in ein Alugewinde schrauben, ist mit keiner Korrosion zu rechnen. Oder Stahlschrauben, die mit ZiNi beschichtet sind, oder mit Geomet oder ähnlichen Zinklamellen-Schutzlacken.
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Re: Rad ausbauen

Beitrag von patba »

MEroller hat geschrieben:
Do 3. Okt 2024, 13:24
Solange Edelstahlschrauben verwendet werden, beim in ein Alugewinde schrauben, ist mit keiner Korrosion zu rechnen. Oder Stahlschrauben, die mit ZiNi beschichtet sind, oder mit Geomet oder ähnlichen Zinklamellen-Schutzlacken.
Das ist ein guter Punkt, den ich noch gar nicht bedacht hatte.
Ich habe jetzt, da vorhanden, eine normale verzinkte 8.8 Schraube als Ersatz genommen. Kann man die lassen bzgl. Kontaktkorrosion? Das Original sind wie schon gesagt schwarz brünierte 12.9. Welcher Art genau die Oberflächenbehandlung ist, weiß ich natürlich nicht. Edelstahl wollte ich nicht nehmen, weil zumindest bei A2-70 die Zugfestigkeit etwas (700 vs. 800 N/mm²), die Streckgrenze aber deutlich (450 vs. 640) schlechter ist.
Man liest ja ganz diverses zu den verschiedenen Kombis. Auch, dass Edelstahl gerade nicht gehen soll. Kommt aber ja auch noch auf die Art der Alu-Legierung an.
Evtl. besorge ich mir dann doch einfach ein paar von den originalen Schrauben?

Patrick

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Re: Rad ausbauen

Beitrag von MEroller »

Schwarz brüniert wäre katastrophal, doch in schwarz gibt es auch die von mir genannte ZiNi Beschichtung. Brüniert ergibt eine leicht matte Oberfläche ZiNi schwarz ist glänzend.
Nur verzinkt ist nicht ideal. Solange die Originalschrauben kein Korrosionsproblem zeigen, spricht da natürlich nichts dagegen, außer das 12.9 schon auf der spröden Seite liegt.

Wenn Edelstahl, dann nur A4, das ist klar, was aber immer etwas hinter einer gescheiten Stahlschraube herhinkt, was die Streckgrenze angeht.
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Re: Rad ausbauen

Beitrag von patba »

MEroller hat geschrieben:
Do 3. Okt 2024, 17:10
Schwarz brüniert wäre katastrophal, doch in schwarz gibt es auch die von mir genannte ZiNi Beschichtung. Brüniert ergibt eine leicht matte Oberfläche ZiNi schwarz ist glänzend.
"Brüniert" war einfach nur so dahingeschrieben ohne besseres Wissen. Die Oberfläche ist jedoch eher matt als glänzend.
Ich habe mal etwas weiter recherchiert, im hier öfter schon erwähnten Silence-Ersatzteil-Shop (https://www.urban-ecomobility.com) findet man 2 Varianten der Schraube, die eine ist mit "black zinc" beschrieben.
"Black Zinc" gibt es laut google wieder in verschiedenen Varianten, als "normales" Zn, als ZnFe und als ZnNi, wie von Dir schon angedeutet. Nach der Verzinkung wird dazu wohl schwarz chromatiert. ZnNi ist ca. 10x beständiger als normales Zn.
Die Unterschiede im Salzsprühnebel-Test sind enorm: Billige einfache galv. Verzinkungen halten 12h, Bessere Verzinkungen und "normales" black zinc 80-120h, und black ZnNi 1000h.

Ist halt die Frage, wie viele Gedanken sich Silence zu diesen Schrauben gemacht hat. An anderen Stellen hat man den Korrosionsschutz ja nicht sooo ernst genommen.

Patrick

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Re: Rad ausbauen

Beitrag von MEroller »

Für unsere elektrischen Verschraubungen (Stromschienen auf Schütz, Sicherungen, Pyros, verwenden wir just aus den Korrosionsschutzgründen 8.8er Schrauben mit ZiNi schwarz (5 bis 8µ) Beschichtung, so dass sie auch nach vielen Jahren des Betriebs die Kupferkontakte korrosionsfrei und sicher zusammenhalten, und nicht überhitzen, wie es die Silence Schützverschraubungen gerne tun :twisted:

Aber Radschrauben müssen schon mehr als 8,8er sein!
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