Servus zusammen,
nachdem ich beim diesjährigen BTM-Angrillen die Möglichkeit hatte, die Wildfire anzutesen, möchte ich hier auch mal ein paar meiner Eindrücke zu dem Bike schreiben.
Vorher kurz zu mir selbst: Ich fahre seit fast 35 Jahren Zweirad, ganz klassisch angefangen mit Mokick, dann Motorrad, zeitweise Motocross usw. und wir besitzen in der Familie auch insgesamt 3 Bonfire für den täglichen Gebrauch. Somit bin ich, was die Technik der Bonfire angeht, schon ziemlich tief drin in der Materie und kenne ihre Stärken und wahrscheinlich auch den größten Teil der Schwächen.
So, nun zur Wildfire. Ich bin von dem Bike wirklich begeistert! Sowohl vom Aufbau (alle elektronischen Komponenten sind sauber fixiert im/am Rahmen, saubere Verarbeitung, wertiger Gesamtaufbau usw., ganz anders als bei der Bonfire, wo Relais nur an Kabelbindern baumeln) als auch die Fahreigenschaften empfinde ich persönlich wirklich durchwegs positiv. Nichts klappert oder scheppert. Es ist aus meiner Sicht ein
deutlicher Qualitätssprung im Vergleich zur Bonfire vorhanden. Und wer, wie ich, die Entwicklung der Wildfire-Prototypen bis zum jetzigen Serienstand aufmerksam verfolgt hat, wird echt überrascht sein, was für ein feines Gerät da jetzt raus gekommen ist.
Mein Fazit:
Das Bike liegt super in der Hand, sehr angenehmer Schwerpunkt. Trotz der beiden verbauten Akkus fühlt sich die Wildfire zu keiner Zeit unhandlich an. Die Upside-Down Gabel schluckt auch auf der kurzen, Schlagloch durchsetzen Schotterparkplatzstrecke gut was weg und auch hinten machen die beiden Gasdruckdämpfer eine gute Arbeit, erst Recht unter dem Aspekt der nicht zu unterschätzende Masse des Nabenmotors. Auf der Straße lässt sie sich sauber (und viel schneller als erlaubt

) auch durch engste Kurven zirkeln, zieht auch aus tiefer Schräglage sauber raus und man hat beim Hochziehen echt das Gefühl, die Leistung geht irgendwie nie aus - ich glaub, bei knapp über 130 lt. Tacho war dann doch mal Schluss. Aber bis dahin: Top abgestimmter Controller, echt eine tolle Leistungsentfaltung. Zur Akkukapazität: Wir waren ja mehrere Fahrer, welche das Teil im Wechsel wirklich teilweise schwer traktiert hatten und inkl. der kompletten Strecke und Rückfahrt zum BTM-Quartier war nicht wirklich eine nennenswerte Spannungsdifferenz an der Voltanzeige des Tachos feststellbar.
Ganz ehrlich Leute, wenn ich bedenke, dass Wildfire in der 125er-Region anzusiedeln ist, mache ich mir fast Sorgen um die Fahranfänger, die vorher noch keine Zweiraderfahrungen sammeln durften. ICH hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich hier nur ein "kleines Moped" unter mir habe - die Wildfire fährt sich auch meiner Sicht definitiv wie ein RICHTIGES Motorrad und stellt, wie bereits erwähnt. auch die entsprechende Leistung bereit.
Auf jedem Fall hoffe ich, dass es mit dem ABS bald klappt, denn bei eventuell noch unsicheren Fahranfängern sind aus meiner Sicht "Angststürze" aufgrund falschen Bremsens vorprogrammiert.
Von der Wildfire abraten kann ich leider Denjenigen, welche zum Laden die Akkus entnehmen müssen - das könnt Ihr aus meiner Sicht vergessen! Die Dinger sind so sauschwer, dass man sich wahrscheinlich ziemlich schnell
mindestens einen Leistenbruch, Hexenschuss... und was weiß ich noch alles, zuzieht!
Für meinen Usecase ist sie leider auch nichts, denn für die Mitnahme im Bulli brauche ich was Kleines, Leichtes mit leicht entnehmbaren und gut handlebaren Akkus - die "Bonfire" eben. Und für lange Touren in der Gruppe hab ich die dicke Kuh.
Sodele, soweit von mir.
Grüße... Stefan