Vattenfall Ladestationen: Mode 3 bei Schuko?

[wiewennzefliechs]

Hallo,

ich habe mir jetzt mal testweise eine Vattenfall Ladekarte besorgt. Vielleicht kann ich sie ja mal brauchen

Hintergrund: im Gegensatz zu RWE-Ladesäulen haben Vattenfall-Säulen außer Typ-2-Anschlüssen auch Schuko-Anschlüsse. Das spart die Anschaffung eines Typ 2-/Schuko-Adapterkabels für Fahrzeuge, die zum Laden an Schuko angeschlossen werden wollen. Außerdem hat Vattenfall faire Preise: die Kilowattstunde kostet vergleichsweise moderate 30 Cent und es wird weder eine Bereitstellungsgebühr für die Karte noch ein monatlicher Grundpreis fällig. Nachteilig ist allerdings, dass Vattenfall-Säulen eher rar sind. Bei RWE ist die Ladesäulen-Dichte größer.

Heute kam ein Brief von Vattenfall mit Erläuterungen zur Bedienung der Ladesäulen. Sehr gewundert habe ich mich über folgenden Satz: "Bevor Sie mit dem Laden an der Ladesteckdose starten, stellen Sie zuvor sicher, dass Ihr Fahrzeug und Ladekabel mode-3-fähig sind, ansonsten wird der Ladevorgang nicht gestartet."

Wie Mode 3 in Verbindung mit einer Schukodose funktionieren soll, ist mir nicht klar. Mode 3 bedeutet, dass sich die Säule über zusätzliche Kommunikationsleitungen mit dem Fahrzeug unterhält, um die passende Ladeleistung bereitzustellen und den Ladevorgang zu steuern. Im Gegensatz zu Typ 2 verfügt Schuko aber nicht über solche Kommunikationsleitungen. Vattenfall-Säulen sind aber zweifellos mit Schuko ausgestattet, die entsprechenden Dosen sind sogar mit einem Rollersymbol gekennzeichnet. Wie genau müssen Schuko-Ladegeräte ausgestattet sein, damit sie an einer solchen Dose funktionieren? Oder bezieht sich der Hinweis mit Mode 3 nur auf die Typ-2-Anschlüsse?

Ein weiterer Satz in der Anleitung wundert mich ebenfalls: "Die Ladesäule überprüft jetzt, ob Ihr Ladekabel geeignet für das Laden an dieser Steckdose ist und stellt die Leistung der Ladesäule entsprechend ein." Wie genau will die Ladesäule prüfen, ob das Allerwelts-Schuko-Kabel an meinem Ladegerät geeignet ist? Und vor allem: wie will die Ladesäule beurteilen, ob das Kabel für die geforderte Leistung geeignet ist, wenn sie diese Leistung überhaupt noch nicht kennt?

Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der mich aufklären kann, idealerweise jemanden, der schon einmal erfolgreich einen Roller mit Schuko-Anschluss an einer Vattenfall-Säule geladen hat.

Gruß

Michael

[MEroller]

Ja, das ganze Mode 3- Gerede bezieht sich mit Sicherheit nur auf die Typ2 Steckdosen. Die einzigen, die meines Wissens auch einen Schuko-Anschluss auf seine Stromtauglichekit (vermutlich über den Spannungsabfall) prüfen sind Tesla mit ihrem Schnarchladeadapter. Nachdem in USA eine marode 110V Leitung in einer Garage das Schmoren anfing hatte Tesla diese Funktion eingeführt.

Einfach mal mit nicht mehr voll geladenem Roller an eine Vattenfall Ladesäule fahren und den Schuko ausprobieren, dann siehst Du schon, ob das geht oder nicht

[wiewennzefliechs]

Ich hoffe, die Vattenfall-Säulen kommen auch mit dem speziellen Verhalten meines Ladegeräts klar. Das prüft nach dem Anschließen nämlich erst einmal, ob ein Akku angeschlossen ist. Die Prüfung dauert ein paar Sekunden, das Ladegerät nimmt in dieser Zeit nur ca. 2,5 W auf. Erst nach erfolgreicher Prüfung wird der Ladestrom per Relais eingeschaltet. Erst dann steigt die aufgenommene Leistung je nach Ladezustand des Akkus auf ca. 950 W (was immer noch lächerlich wenig ist im Vergleich zu dem, was ein Elektroauto zieht).

Edit: ich habe inzwischen auf goingelectric.de festgestellt, dass Fahrzeuge mit Schuko-Anschluss wie z. B. der Renault Twizy oder BMW C-Evolution bereits erfolgreich an Vattenfall-Säulen geladen wurden. Das lässt hoffen

Gruß

Michael

[wiewennzefliechs]

Erster Test erfolgreich verlaufen

Es war ganz einfach: Karte an die Steckdose an der Säule halten, warten, bis die Kundendaten geprüft und die Steckdosen-Klappe entriegelt wurden, dann Stecker in die Steckdose und ab geht die Luzie. Zum Beenden des Ladevorgangs einfach Schukostecker ziehen. Dann bekommt man nochmal die gezapfte Energiemenge angezeigt und wird danach freundlich verabschiedet.

Falls tatsächlich irgendeine Prüfung des angeschlossenen Kabels oder der angeschlossenen Technik stattfand: mein China-Ladegerät und mein selbstgebasteltes Schuko-Verlängerungskabel haben sie offenbar bestanden

Die Säule kümmert es nicht, wieviel Leistung das Ladegerät zieht. Die Säule liefert auch dann weiter Strom, wenn das Ladegerät abgeschaltet hat, weil der Akku voll ist. Dann fließen nur noch ca. 2,5 Watt ins Ladegerät, aber auch diese geringe Leistung bringt die Säule nicht zum Abschalten.

Schade, dass es nicht mehr Vattenfall-Säulen in der Stadt gibt. Sie sind wirklich sehr dünn gesät. RWE-(neuerdings Innogy-)Säulen gibt es deutlich mehr, aber die haben keine Schukosteckdose und extra einen Typ-2-/Schuko-Adapter zu basteln lohnt sich nicht. Außerdem verlangt Innogy 4,95 Euro Monats-Grundpreis, während Vattenfall nur die gezapften Kilowattstunden abrechnet.

Jetzt bin ich nur noch gespannt, ob mich Vattenfall auch dann noch als Kunden behalten möchte, wenn sie mitkriegen, dass ich nur selten und nur in homöopathischen Dosen Strom zapfe Da mein heimischer Stromanschluss von einem anderen Anbieter versorgt wird, wird Vattenfall mit mir nur Umsätze unter einem Euro pro Monat machen.

Gruß

Michael

[wiewennzefliechs]

Habe heute das zweite Mal an einer Vattenfall-Säule geladen und zum Andenken ein Foto gemacht:

Kleiner Roller nuckelt an großer Säule

Auch diesmal gab es keine Probleme. Vielleicht macht die Ladekarte ja einen Zweitakku überflüssig

Die heutige Tour führte über ca. 45 km, mit einer 2-stündigen Pause auf halber Strecke. Vermutlich hätte ich das mit einer Akkuladung geschafft, aber dann wäre der Roller gegen Ende der Fahrt etwas zur Spaßbremse geworden. Weil ich aber nun die Ladekarte schon mal habe und am Ziel rein zufällig auch eine Vattenfall-Ladesäule steht, habe ich den Roller dort wieder "vollgetankt". Damit konnte ich genauso wieselflink zurückflitzen wie ich hingeflitzt war

Das Ladegerät stand während des Ladens unterm Sitz. Bei nur 18°C Außentemperatur ging ich davon aus, dass es ihm dort nicht zu warm wird. Wurde es auch nicht.

Gruß

Michael

[MEroller]

Ja, das ist wirklich ein ungewöhnliches Bild

[wiewennzefliechs]

Teslas gehören hier schon fast zum Alltag. Noch während ich heute beim Anstöpseln meines Rollers war, fuhren gleich zwei vorbei.

Ein paar Meter weiter stand ein Citroen C-Zero von Multicity. Ich bin dort Kunde und hätte den auch genommen, wenn mein eigentliches Ziel etwas weiter weg gewesen wäre. Es waren aber nur ca. 500m, dafür setze ich mich doch nicht in ein Auto. Im näheren Umkreis um die Säule standen auch einige Sharing-Roller von Coup und Emmy herum, aber bei diesen Anbietern bin ich nicht angemeldet. Wozu auch, wo ich doch meinen eigenen Roller habe.

Gruß

Michael