Niu Akku Problem.

Ingo1
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Re: Niu Akku Problem.

Beitrag von Ingo1 »

Gunni hat geschrieben:
Fr 7. Jun 2019, 10:02
didithekid hat im Prinzip alles gesagt. Als kleine Ergänzung noch:
Wenn Du dennoch durch Teilladungen Deinen Akku schonen möchtest achte einfach darauf immer mal wieder auch auf 100% zu laden. Zum Beispiel einmal die Woche. Dann werden die Zellen wieder balanciert, und dass sie innerhalb dieses Zeitraums kritisch auseinanderlaufen halte ich für unwahrscheinlich.
didithekid hat geschrieben:
Fr 7. Jun 2019, 08:58
Hallo Ingo,

da hast Du mich ganz richtig verstanden!
Die Aussage "man solle den Akku-Ladezustand am Besten zwischen 30% und 80 % halten" ist zwar nicht falsch, wird aber oft falsch verstanden. Und diese Aussage gilt nur für die Akku-Zellen selbst. Das System Akku ist aber heute komplex aus hunderen Zellen und BMS-Elektronik zusammen gesetzt. Die Lithium-Ionen-Akkus hatten in der Anfangszeit Zyklenlebensdauern von nur wenigen hundert Zyklen. Heutzutage wird aber nach mehr als 1.000 Voll-Zyklen noch eine Restkapazitär von 80% erreicht (bei Reichweite 50 km geht der Akku also über knapp 50.000 km auf Reichweite 40 km zurück), falls es nicht zwischenzeitlich zur Tiefentladung kommt. Springt die Akku-Anzeige aber auf 0% (weil ein paralleles Zellenpaket vor den Anderen leer ist) und man "schleicht" noch nach Hause, kommt es bei diesen Zellen doch noch zur Tiefentladung. Natürlich kommt das nicht vor, wenn man 30% nicht unterschreitet und der Akku gesund ist. Aber beim Beispiel hier, sprang der Akku von 18% direkt auf 0%. Meiner Ansicht nach nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass er Defekt ist, sondern Bestätigung der Regel: " besser nicht unnötig unter 30 % fahren".
Hält man den Ladezustand der Zellen bei 30% bis 80% ist die Lebendauer besonders hoch. Vielleicht schafft man dann deutlich mehr als 2.000 dieser 80% auf 30% Zyklen (also deutlich mehr als 50.000 km). Wichtig ist das aber eher für die Lagerung der Akkus. Die Akku-Hersteller stellen die Akkus mit 70% bis 80% ins Lager und auch nach zwei Jahren Lagerung, hat der Akku noch über 30%. Wenn Ihr den Roller über Winter einmotten wollt, empfiehlt es sich den vollen Akku vorher mit einer kurzen Fahrt auf etwa 80% zu bringen. Ob Euer Roller je die 50.000 km-Genze (die der Akku aushalten kann) tatsächlich erreichen wird, ist eine ganz andere Frage.
Meines Erachtens muss man eher Sorge dafür tragen, dass der Akku nie mit 0% (und einzelnen leeren Zellenpaketen) für die letzten Meter nach hause "ausgequetscht" wird. Da leidet der Akku wirklich und geht vielleicht schon nach 15.000 km Nutzung kaputt, wenn dies häufiger passiert.
Die heutigen Akkus haben ein Baterrie-Management-System (BMS) eingebaut, dass den Akku (auch vor Fehlverhalten des Nutzers) schützt.
Das BMS greift ein, wenn einzelne Zellen zu geringe Spannungswerte aufweisen (nur noch Notbetrieb) und schützt auch vor Überladung (100% ist jetzt das, was früher einmal gesunde 95% einer lebensdauerkritischen 100%-Zellenmaximalladung war).
Damit die Zellen alle gleichzeitig den gleichen Ladezustand erreichen (wichtig für die zuverlässige Anzeige der Restkapazität und maximale Reichweite) werden sie kurz vor der Vollladung ballanciert - also bezüglich der Ladezustände angeglichen. Läd man nur 80% voll passiert das nie und die Zellen driften nach und nach auseinander.
Ich tanke übrigens auch mein Auto immer voll, obwohl der Ratschlag stimmt, dass der Benzin-Verbrauch eines Fahrzeuges mit nur 10% Tankfüllung, aufgrund des geringeren Treibstoff-Gewichtes, etwas geringer ist.

Viele Grüße
Didi
Danke euch beiden. Das habt ihr mir verständlich und logisch erklärt. :)

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el bosso
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Re: Niu Akku Problem.

Beitrag von el bosso »

An einem meiner Akkus geht der Stecker schwer rein und sehr schwer raus. Anfänglich nur mit Zange. Der Stecker vom Ladegerät sitzt fester, der am Roller eher etwas locker. Kann da an den Kontakten was verbogen sein?
Kann man das richten, ohne was kaputt zu machen?
Ben
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MEroller
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Re: Niu Akku Problem.

Beitrag von MEroller »

Vielleicht ist da der Kunststoff von Stecker oder Buchse verschmort?
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el bosso
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Re: Niu Akku Problem.

Beitrag von el bosso »

Nee, glaub nicht. Sieht alles gut aus. Man kann quasi keine Beschädigung äußerlich erkennen. Ich könnte morgen früh zwei Fotos der Female-buchsen machen, weilmans vllt. auf dem Foto besser sieht, als mit bloßen Augen.
Hab schon ganz vorsichtig sein rumgepiekt und den Stecker n paarmal ab und an. Da ist es schon etwas besser geworden.

Aber vllt. hast du doch recht. Der Stecker war neulich während der Fahrt bei 40° in der Sonne deutlich erwärmt. Könnte sich ja iwie auf die Buchse übertragen haben.
Ben
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chrispiac
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Re: Niu Akku Problem.

Beitrag von chrispiac »

didithekid hat geschrieben:
Fr 7. Jun 2019, 11:27
Hallo,
Gunni hat mit seinem Hinweis vollkommmen recht. Ich wollte hier ja keine (neue) Angst, vor dem Nicht-Volladen verbreiten.
Regelmäßig z. B. ein- zweimal im Monat das Ladegerät mehrere Stunden über die Vollladung hinaus dran zu lassen, reicht wahrscheinlich zum Ausgleich auch schon aus. Übrigens ballancieren die BMS (am Ladegerät hängend) oft noch eine Zeit weiter, auch wenn bereits "Akku Voll" angezeigt ist.

Der Händler hier in Troisdorf, der seit mehr als 10 Jahren E-Roller-Fahrer betreut, empfiehlt für Roller (wie meinen) mit fest eingebautem Akku (und 8 Jahre altem Urzeit-BMS) jährlich den Akku-Ausbau zum manuellen Zellabgleich. Das braucht ein neuer NIU mit modernem BMS nicht mehr (wenn er ab und zu vollgeladen wird).

Wie sieht es im Akku denn so aus:
Wenn ich das richtige Datenblatt herausgefunden habe, müssten im Akku des N1S Panasonic-Zellen des Typs NCR18650 PF stecken.
Da sind dann je zehn Zellen mit 2.900 mAh Nennkapazität parallel und vermutlich 16 solcher Zellenpakete (mit 3,7 Volt) in Serie geschaltet.
Panasonic gibt Kapazitätsabweichungen in der Produktion der Zellen von maximal 5% an. Bei zehn Zellen parallel mittelt sich das meist etwas aus.
Dennoch sind nicht alle in Serie geschalteten Pakete gleich. Daher sind in der Überwachungselektronik quasi "Überdruckventile" eingebaut, die wenn die ersten Zellen mit etwa 4,2 Volt voll sind, den Ladestrom vorbeileiten, damit andere Zellen die z. B. noch bei 4,0 Volt liegen auch voll werden können, bevor das Ladegerät (bei Ladeschlussspannung 16x4,2V=67,2 Volt) abschaltet.
Sind alle Zellen dann bis 4,2 Volt aufgeladen worden (die Spannung fällt natürlich in Ruhe wieder etwas ab), kann die Kapazitätsanzeige des Rollers ein halbwegs plausibles Ergebnis liefern. Gegen Ende der Entladung wird es aber immer ungenauer, da in einzelnen Zellen die Energie in Richtung Null geht und andere immer noch Reserven haben, die die Gesamtspannung des Akkus hoch halten.
Wird jetzt nur teilweise geladen bleiben geringe Spannungsunterschiede bestehen und können sich über Wochen zu größeren Unterschieden auswachsen.
Das kann dann der Grund sein, warum die angezeigte Restkapazität noch unzuverlässiger wird, als ohnehin schon.

Viele Grüße
Didi
Es sind beim NIU N1S: 17s10p => 170 Zellen, Ladeendspannung 71,4V. Ansonnsten gut erklärt!
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Wir treffen uns… wieder (wenn die Erkältungszeit vorbei ist)!

achim
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Re: Niu Akku Problem.

Beitrag von achim »

Was mich etwas wundert ist, dass bei meinem Selbstbauakku ohne BMS, auch nach 3000 km noch kein einziges mal ausbalanciert werden musste.
Die Spannungsdifferenzen der einzelnen Zellblocks liegen noch immer im Bereich weniger mV, bzw. im Bereich der Messtoleranz des Multimeters.
Ich hätte eine so stabile Spannungslage nicht erwartet.
Da wundert es mich ein wenig dass bei den Panasonic Zellen anscheinend ein häufigeres Balancieren erforderlich zu sein scheint.
Hätte gedacht dass sich die Zellen der einzelnen Markenhersteller weitgehend gleichen.

Gruß,
Achim

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Re: Niu Akku Problem.

Beitrag von el bosso »

Bei Kilometerstand 9998 verlangsamte sich heute mein n1s bei ungefähr 75% Akkustand. Er fuhr nur noch so 38 bis 42 kmh und ab und zu ruckartig wieder top speed. Mit dem Zweitakku konnte ich erstmal problemlos weiterfahren. Ich werd wohl nach Pfingsten mal zum Händler müssen, und fragen ob der Stecker getauscht werden kann oder sollte.
Besteht die Möglichkeit dass der Händler z.b. Scooterhelden den Stecker vor Ort wechseln kann? Hat jemand von euch schon mal einen Ersatzakku bekommen, falls der Akku längere Zeit weg war?
Ben
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Re: Niu Akku Problem.

Beitrag von el bosso »

Ok. Scooter helfen mal wieder ausgelastet...
Rückzug könnte ich ganz normal fahren, aber nachem Anhalten zeigtes Display "11". Whats that? Die Anleitung hat dazu keinen Eintrag.
Ben
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Re: Niu Akku Problem.

Beitrag von Oneeye »

Ich hatte den Fehler 11 (in Zusammenhang mit Fehler 30) 2 mal, kurz bevor der Roller komplett ausging. Einmal lies er sich überhaupt nicht mehr anschalten, das andere mal konnte er nach ein paar Stunden wieder angeschaltet werden.

Beim 2. mal wurde der Akku in Reperatur geschickt und seitdem war auch Fehler 30 Geschichte.

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Re: Niu Akku Problem.

Beitrag von el bosso »

Heute konnte ich erst normal fahren bis der Akku auf 90% war, dann wieder Ruckeln und Gasweg. Den Stecker hab ich noch etwas gängiger gebogen, geht fast ok, bißchen schwer noch.
Also mein Tipp, Hallsensorenkontakt oder Kontakt einer Bank und Spannung bricht zusammen oder überhitzt an einer Knick-/Bruchstelle. Komischer Weise aber nicht beim Beschleunigen. Könnte also auch mit der FOC- Regelung zusammenhängen?
Ben
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