Akku bei Minusgraden

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didithekid
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von didithekid »

eno hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 19:48
... und bei 15-20Grad Außentemperatur (im Herbst...) komme ich nach längerer Vollgasfahrt immer auf über 30Grad.
Immerhin wird eine Masse von insgesamt rund 20kg locker um 10Grad innerhalb von 20 Minuten erwärmt.
Hallo,
offenbar reichen also auch bei den relativ hoch belasteten GTS-Akkus nicht bloß ein paar Kilometer Strecke, um sie anzuwärmen,
sondern man muss für 10 Grad Aufwärmung (wie auch bei mir) schon einen Großteil der Akku-Energie bei schneller Fahrt/hohem Strom entnehmen.
Die Erwärmung bei Blei-Akkus ist da viel höher, auch wenn dort natürlich trotzdem weniger an Power entnehmbar bleibt.

Wenn die 20kg Akku-Material im GTS tatsächlich über 20 Minuten um 10 Grad erwärmt werden, hieße das immerhin über 100 Watt Verlustleistung alleine im Akku. Natürlich wird die gleichzeitig anfallene Abwärme im Motor höher (vielleicht um 500W) liegen, aber die trägt ja überwiegend der Fahrtwind fort.

Läd man im (für Europa konzipierten) Silence 01 den Akku auf, schaltet sich bei niedrigen Temperaturen (ich glaube unter 15 Grad) die 55Watt-Akkuheizung zu und bringt dessen (ebenfalls abnehmare) Energieeinheit auf Temperatur.

Viele Grüße
Didi
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eno
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von eno »

didithekid hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 07:21
eno hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 19:48
... und bei 15-20Grad Außentemperatur (im Herbst...) komme ich nach längerer Vollgasfahrt immer auf über 30Grad.
Immerhin wird eine Masse von insgesamt rund 20kg locker um 10Grad innerhalb von 20 Minuten erwärmt.
Hallo,
offenbar reichen also auch bei den relativ hoch belasteten GTS-Akkus nicht bloß ein paar Kilometer Strecke, um sie anzuwärmen,
sondern man muss für 10 Grad Aufwärmung (wie auch bei mir) schon einen Großteil der Akku-Energie bei schneller Fahrt/hohem Strom entnehmen.
Die Erwärmung bei Blei-Akkus ist da viel höher, auch wenn dort natürlich trotzdem weniger an Power entnehmbar bleibt.

Wenn die 20kg Akku-Material im GTS tatsächlich über 20 Minuten um 10 Grad erwärmt werden, hieße das immerhin über 100 Watt Verlustleistung alleine im Akku. Natürlich wird die gleichzeitig anfallene Abwärme im Motor höher (vielleicht um 500W) liegen, aber die trägt ja überwiegend der Fahrtwind fort.

Läd man im (für Europa konzipierten) Silence 01 den Akku auf, schaltet sich bei niedrigen Temperaturen (ich glaube unter 15 Grad) die 55Watt-Akkuheizung zu und bringt dessen (ebenfalls abnehmare) Energieeinheit auf Temperatur.

Viele Grüße
Didi
Warum sind die Akkus beim GTS relativ hoch belastet?
Die 70er-GTS und GT haben zwar im Durchschnitt eine größere Stromaufnahme, aber dafür wird jeder Akku auch nur mit der Hälfte belastet.
Von daher wüsste ich nicht, ob die einzelnen Akkus mehr belastet werden, als bei 45km/h-NIUs mit nur einem Akku.

Wenn du vergleichbare Blei-Akkus nehmen würdest, die den gleichen Energieinhalt speichern können, wie z.B. die 60V 35Ah-NIU-Akkus, käme so ein Akku auf ca 50-60kg und der würde bei der Belastung durch den Roller (ca 35A maximal) bestimmt nicht wärmer werden, als der NIU-Akku.
Beim Bleiakku befindet sich das Elektrolyt zudem direkt an der Gehäusewand, so dass die Wärmeabfuhr nach außen etwas besser ist, als beim NIU-Akku.
Allerdings wäre es aus Gewichts- und Platzgründen kaum möglich, zwei solcher Boliden mit meinem GTS zu benutzen......

100W Verlustleistung des Akkus bei maximaler Motorleistung halte ich für etwas zu gering angesetzt.

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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von STW »

Eine NCR-18650-Zelle hat bei "unseren" Temperaturen um die 35Milliohm. Das macht dann im 17s10p-Verbund rund 60 Milliohm. Wir ziehen im Schnitt 25A aus dem Akku, macht dann knapp 40W Verlustleistung in einem Akku (Spitze bei 35A unter 75W, aber das sind Peaks). Bei zwei Akkus dann zusammen 80W. Da ist die erste Schätzung mit 100W schon nahe daran und berücksichtigt auch den höheren Innenwiderstand bei zunächst kälteren Temperaturen des Akkus.
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NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von eno »

STW hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 12:12
Eine NCR-18650-Zelle hat bei "unseren" Temperaturen um die 35Milliohm. Das macht dann im 17s10p-Verbund rund 60 Milliohm. Wir ziehen im Schnitt 25A aus dem Akku, macht dann knapp 40W Verlustleistung in einem Akku (Spitze bei 35A unter 75W, aber das sind Peaks). Bei zwei Akkus dann zusammen 80W. Da ist die erste Schätzung mit 100W schon nahe daran und berücksichtigt auch den höheren Innenwiderstand bei zunächst kälteren Temperaturen des Akkus.
Den Innenwiderstand finde ich in den Datenblättern irgendwie nicht.
Meinst du wirklich, dass man mit 40W im Schnitt, einen 10kg Akku in unter 20 Minuten um 10 Grad erwärmen kann, wenn die Umgebungswärme nicht hilft?
Im Pedelecforum habe ich über Testreihen mit den 18650-Zellen gelesen. Dort kam man meines Wissen deutlich über 35mOhm. Zudem hat allein die interne Batterie-Verkabelung angeblich bereits 10mOhm Widerstand und die interne Elektronik hilft beim aufheizen der Einheit mit.
Bei Dampfakkus.de wurde ein Datenblatt erstellt, wo NCR18650B mit 66mOhm getestet wurden.

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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von MEroller »

"66mOhm" klingt nach einer Schrott-Zelle, vornehmlich no-name aus China :roll:
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didithekid
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von didithekid »

eno hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 11:11
Warum sind die Akkus beim GTS relativ hoch belastet?
Die 70er-GTS und GT haben zwar im Durchschnitt eine größere Stromaufnahme, aber dafür wird jeder Akku auch nur mit der Hälfte belastet.
Von daher wüsste ich nicht, ob die einzelnen Akkus mehr belastet werden, als bei 45km/h-NIUs mit nur einem Akku.
Vielleicht deßhalb, weil Du mit einem N1sport über 70 Minuten "voll-Strom" fahren kannst, bevor der Akku "leer" ist
und ein NGT die Voll-Strom-Fahrt in unter 70 Minuten und ein GTS-Sport gar in nur 50 Minuten die Akkus leert.
OK, bei deinem GTSpro mag der Unterschied nicht gar so arg sein.
eno hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 11:11
100W Verlustleistung des Akkus bei maximaler Motorleistung halte ich für etwas zu gering angesetzt.
Der Wert ergibt sich aber in etwa bei Umrechnung der von Dir beobachteten Temperaturerhöhung von 10° in 20 Minuten.
(Abhängig natürlich welches Verhältnis Grafit/Keramik/Metall man für diese Berechnung ansetzt)

VG
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Zuletzt geändert von didithekid am Mi 9. Dez 2020, 21:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von STW »

MEroller hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 20:36
"66mOhm" klingt nach einer Schrott-Zelle, vornehmlich no-name aus China :roll:
Die ca. 60mOhm (grob gerechnet) beziehen sich auf den gesamten Akkublock. Als einzelne Zelle wäre mir das auch etwas viel. ;)
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von el bosso »

Bei den 70ern werden sie weniger belastet, da die 35er Zellen mehr Kapa haben, es sei denn die Spitzenbelastung läge über 96A.
Aber nicht jede Zelle reagiert gleich auf Belastungen.
Ben
Sie nannten ihn Mücke

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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von didithekid »

Ein 45er-Roller fährt allerdings nicht auf Dauer so nahe an der Spitzenbelastung herum, wie ein 75er.

Bei dauerhaft 45 km/h dürften die zehn Zellen des N1 Akkus bei einer Belastung um 2 Ampere liegen.
Die zwanzig/22 Zellen in den NGT-Akkus müssen bei voll-speed aber wohl jeweils an die 3 Ampere liefern.
Vielleicht gibt es da Messungen.

Jedenfalls beträgt physikalisch der Antriebsleistungsbedarf zur Überwindung des Luftwiderstandes bei 70 km/h 376% des Wertes von 45 km/h.
Mit gut dem Doppelten steigt der Leistungsbedarf zur Überwindung der Rollreibung zwar etwas weniger extrem, aber etwa Faktor Drei im Leistungsbedarf und auch beim Stromfluss aus den Akkus könnte da gut hinkommen.

VG
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von eno »

STW hat geschrieben:
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Mi 9. Dez 2020, 20:36
"66mOhm" klingt nach einer Schrott-Zelle, vornehmlich no-name aus China :roll:
Die ca. 60mOhm (grob gerechnet) beziehen sich auf den gesamten Akkublock. Als einzelne Zelle wäre mir das auch etwas viel. ;)
einfach mal unter "dampfakku ncr 18650" suchen....
es handelt sich um eine Panaconic NCR 18650B

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