Aber die Akku-Anzeige ist beim Novantic sowieso recht ungenau. Im Stillstand steht der Zeiger fast immer am oberen Anschlag, auch dann, wenn die Akkus schon ziemlich leer sind. Aussagekräftiger ist die Zeigerstellung unter Last, also z. B. beim Beschleunigen. Bei vollen Akkus bewegt sich der Zeiger kaum aus der 100%-Position. Je weiter die Akkus entladen sind, umso weiter sinkt die Spannung unter Last ab und umso weiter geht der Zeiger zurück. Beim Betrieb mit 2 Akkus ist der Rückgang aber weniger stark, denn sobald die Spannung des einen Akkus die des anderen unterschreitet (was speziell unter Last auch bei unterschiedlich geladenen Akkus passieren kann), fängt der andere Akku an, zusätzlich Strom zu liefern. Das verhindert einen weiteren Rückgang der Spannung. Man kann so an der Zeigerstellung erkennen, dass mehr Restreichweite zur Verfügung steht als wenn man mit nur einem Akku unterwegs ist. Da ich aber so gut wie immer mit gleich geladenen Akkus gefahren bin, wurde der Strom von Anfang an von beiden Akkus geliefert. Für den Controller und die Spannungsanzeige war das so, als würde der Roller von einem einzigen, großen Akku versorgt. Das hat man auch an der Anzeige gesehen: unter Last ging sie weniger zurück als wenn nur ein Akku angeschlossen wäre.
Im Niu ist das sicher intelligenter gelöst. Da dürfte eine echte Verbrauchsmessung eingebaut sein, mittels derer die Restreichweite berechnet werden kann. Der Roller muss nun nur noch erkennen können, ob einer oder zwei Akkus angeschlossen sind. Bei zwei Akkus muss er die von den beiden Akkus gemeldeten Restreichweiten einfach addieren. Das alles sollte sich über ein Bussystem problemlos bewerkstelligen lassen.
Ich habe nur ein Ladegerät und musste die beiden Akkus daher immer nacheinander laden. Ausnahme: Laden im Roller. Im Roller kann man beide Akkus und das Ladegerät gleichzeitig anschließen. Neben der Ausgleichsstrom-Sperrschaltung gibt es im Roller auch einen Verteiler für den Ladestrom. Dieser sorgt dafür, dass jeder Akku die Hälfte des Ladestroms abbekommt. An der Ladezeit pro gefahrener Strecke ändert sich dadurch wenig: nach 50 km mit einem Akku (der ist dann leer) dauert das Laden ca. 2 Stunden. Fährt man dagegen 50 km mit 2 Akkus, sind beide noch halb voll. Lädt man danach beide Akkus gleichzeitig, bekommen diese jeweils nur den halben Ladestrom ab. Da aber pro Akku auch nur die halbe Energiemenge zugeführt werden muss, dauert das Laden auch jetzt wieder ca. 2 Stunden.
Mittlerweile habe ich nur noch einen Akku. Meine beiden 28-Ah-Akkus haben das Zeitliche gesegnet und ich habe sie durch einen 37-Ah-Akku ersetzt. Weil der mehr Kapazität hat, habe ich erst einmal auf den zweiten Akku verzichtet. Grundsätzlich könnte ich aber auch jetzt noch einen zweiten Akku anschließen. Ist mir im Moment nur ein wenig zu teuer

@gervais: Das System soll narrensicher sein. Es muss möglich sein, auch unterschiedlich geladene Akkus zusammenzuschalten, man kann vom Benutzer nicht verlangen, dass er die Akkus vor der Verwendung immer auf exakt gleiche Spannung bringt. Auch exakt gleiche Batteriedaten lassen sich nicht immer sicherstellen (in meinem Fall sind die Akkus unterschiedlich schnell gealtert). Daher ist eine Schaltung zur Verhinderung von Ausgleichsströmen unverzichtbar.
Gruß
Michael