Chinesische Reifen und Regen

Motorroller mit E-Antrieb
tom

Re: Chinesische Reifen und Regen

Beitrag von tom »

dirk74 hat geschrieben:Eine große Auflagefläche bedeutet auch mehr Auftrieb, also Aquaplaning-Gefahr.
Fährst Du einen flachen Pkw-Reifen oder einen abgerundeten Zweirad-Reifen?
Damit ein Motorrad ins Aquaplaning gerät, muß man schon einiges anstellen. Bei rund 100km/h in Spurrillen fängt die Gefahr für's Motorrad langsam an. Kürzlich beim Sicherheitstraining konnten wir mit 50km/h in eine ca. 3cm tiefe geflutete Kuhle und das ABS ausprobieren (F650GS). Dabei noch keine Spur von Aquaplaning.

STW
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Re: Chinesische Reifen und Regen

Beitrag von STW »

Nun fahr ich ja nur einen 45er Roller, da habe ich das Problem mit Reifendurchwalken, Betriebstemperatur usw. nicht. Und das Fahrwerk ist, naja, Fernoststandard. Feststellung: mit allem unter 2.8bar fährt sich die Kiste schwammiger, im Soziusbetrieb wird es völlig unmöglich, und über 3 wird es auch hinsichtlich des geringeren Abrollwiderstandes interessanter - auch, wenn das in meinem Fall die potentielle Auflagefläche des Reifens verkleinert.
Aber: ausprobieren hilft, die persönliche Einstellung zu finden. Wobei ich auf einem Roller mit 5KW und Tempo > 80km/h auch auf eine größere Abrollfläche Wert legen würde.
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Haro
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Re: Chinesische Reifen und Regen

Beitrag von Haro »

Faustregel: Je schwerer ein Roller, desto größer (Durchmesser) und breiter sollten die Reifen sein. Auch in der 45er Klasse sind 10 Zoll Reifen bereits selten geworden. Sieht man fast nur noch an den Baumarktrollern Baotian Rex und ähnlichen. Wobei diese Roller nur ca. 85 Kg wiegen. Und diese Reifen sind nicht 3 Zoll „breit“, wie Dirks Leviate 1500 (laut Datenblatt) sondern wenigstens 3,5.

Also bei über 120 Kg Eigengewicht (Leviate 1500) sind 3,0-10 unterdimensioniert. Übrigens, 45er Benzinroller mit über 120 Kg gibt es auch. ZB den Kymco Grand Dink 50. Unter http://www.racing-planet.de/kymco-rolle ... th=2_14_13 lese ich folgende Reifendimensionen und -Drücke:
Reifengrösse vorne: 120 / 70 - 12
Reifengrösse hinten: 130 / 70 - 12
Reifenluftdruck: Vorne: 1,6 - 1,8 bar
Hinten: 1,9 - 2,1 bar

Ein Bekannter von mir hat an seinem Solar Scooter SC-25 (weitgehend baugleich dem Leviate 1500) statt 3,0-10 jetzt 3,5-10 montiert. Er ist ganz begeistert:
-Höchstgeschwindigkeit lt. GPS von 41 auf 44 Km/h erhöht
-Tachovoreilung deutlich verringert
-Abrollkomfort, Fahrkomfort und Bodenhaftung deutlich verbessert.
Ideal wäre es, wenns auch noch legal wäre.
Wie kann man eine geänderte Reifendimension in die Papiere eintragen lassen, und was kostet das?
Tom, weißt du was darüber? Du kennst dich in solchen Fragen anscheinend am besten aus.
IO Scooter 1500, mit Li-Ion Akkus 52V 20Ah leichtfüßig, 50 Km/h.

Solar Scooter "Sport" (65 Km/h) SCP-3540 Controller defekt.

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Re: Chinesische Reifen und Regen

Beitrag von RainerECO2000 »

Bin dann wohl ein guter Fahrer :mrgreen:
Bei 3,5 bar und Fahren auch bei Schietwetter bin ich noch nie in der Kurve weggerutscht mit meinen China-Pneus...
INOA S4 Li von Nova Motors

Haro
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Re: Chinesische Reifen und Regen

Beitrag von Haro »

Dann bist du ein Naturtalent. Könntest im Zirkus als Seiltänzer auftreten.

Ach, da fällt mir ein, du schummelst ein wenig: Der Eco Flash hat immerhin 3,5 Zoll breite Reifchen. Macht schon einen Unterschied.

tom

Re: Chinesische Reifen und Regen

Beitrag von tom »

Haro hat geschrieben:Wie kann man eine geänderte Reifendimension in die Papiere eintragen lassen, und was kostet das?
Wenn keine Unbedenklichkeitsbescheinigung vorliegt über eine Einzelabnahme. Die kann bei einem gutmütigen Prüfer mit einem zweistelligen Euro-Betrag erledigt sein. Da schaut der nur nach, ob es mechanisch passt (Freigängigkeit) und trägt es in die Papiere ein.
Ein genauer Prüfer denkt an den geänderten Abrollumfang, was sich z.B. auf die Höchstgeschwindigkeit und Bremsleistung auswirkt. Jetzt wird's teurer...
Zum Glück bei Elektro kein Abgasgutachten, sonst quasi unbezahlbar.

Die Ur-Vespa hatte mit 98ccm und 60km/h übrigens 8 Zoll Rädchen.
Meine alte UE125CT mit 123ccm und 90km/h 10 Zoll (und 100/90, also rund 4 Zoll breit und 90% davon hoch).
Waren die Strassen früher besser? :?

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Re: Chinesische Reifen und Regen

Beitrag von Haro »

Immerhin, 4 Zoll Breite ist ja schon was. Bei nur 106 Kg Eigengewicht und vermutlich besserer Federn/Dämpfer-Abstimmung als unsere China-Schätze haben.
Trotzdem, über 70 Km/h würde ich mich auf so einem Suzuki-Kompaktroller unsicher fühlen. Für den Stadtverkehr aber o.k.

Die Ur-Vespa hatte überhaupt nur halb so viel Eigengewicht wie unsere Roller. Daher weit weniger Fliehkräfte in den Kurven, und beim Bremsen mußte viel weniger kinetische Energie vernichtet werden. Um diese weit geringeren Kräfte auf den Asphalt zu übertragen, reichte die kleine Aufstandsfäche wahrscheinlich aus.

Und wo kein Asphalt war? Schotterstraßen, in denen sich nach jedem Regen Schlaglöcher bildeten, kenne ich gut aus meiner Jugendzeit. Vespas konnten dort bei weitem nicht so schnell fahren wie normale Mopeds mit größeren Rädern. Schon auf den damals zahlreichen gepflasterten Straßen waren die normalen Mopeds, von der Bodenhaftung her, im Vorteil (jaja, wir haben damals Wettfahrten veranstaltet) ...

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Re: Chinesische Reifen und Regen

Beitrag von dirk74 »

Mir wurde noch geraten, die Reifen leicht anzuschleifen, da der Roller neu ist und gerade an den Flanken das Gummi noch mit der Schutzschicht vom Werk versehen sein kann.
Auf lange Sicht werde ich die Reifen aber tauschen.
Trinity Uranus L2 - 3 kW - >73.000 km
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Re: Chinesische Reifen und Regen

Beitrag von MEroller »

Da geht es ums Trennmittel auf der Reifenform. Es empfiehlt sich generell, ganz neue Zweiradreifen leicht abzuschmiergeln, so dass gleich das griffige Gummi rauskommt. Motomania empfielt gar die "Reifenbürste Monza", eine halbkreisförmige Drahtbürste, mit der man auch den seitlichen "Angststreifen" einen abgefahrenen Look verpassen kann :lol:
E-Sprit empfiehlt für den Fury einen Reifendruck von 2,4bar vorn und hinten, bei 133kg Leergewicht und 130/60-13 Reifen. Fühlt sich ganz gut an beim Fahren.
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boardaholic

Re: Chinesische Reifen und Regen

Beitrag von boardaholic »

Haro hat geschrieben:Ein Bekannter von mir hat an seinem Solar Scooter SC-25 (weitgehend baugleich dem Leviate 1500) statt 3,0-10 jetzt 3,5-10 montiert. Er ist ganz begeistert:
-Höchstgeschwindigkeit lt. GPS von 41 auf 44 Km/h erhöht
-Tachovoreilung deutlich verringert
-Abrollkomfort, Fahrkomfort und Bodenhaftung deutlich verbessert.
Ideal wäre es, wenns auch noch legal wäre.
Wie kann man eine geänderte Reifendimension in die Papiere eintragen lassen, und was kostet das?
Tom, weißt du was darüber? Du kennst dich in solchen Fragen anscheinend am besten aus.
Ich habe mir vor ein paar Jahren auf meiner 750er Suzi einen breiteren Reifen montieren lassen und war auch ganz begeistert. :D
Bei einer routinemäßigen Polizeikontrolle gab´s dann ein saftiges Bußgeld, einen Punkt in Flensburg und ich musste mit meiner Maschine zu einem Vorführtermin mit der richtigen Reifengröße. :evil:
Also ich rate davon ab... das kann teuer werden und zudem geht der Versicherungsschutz verloren.

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