" Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Motorroller mit E-Antrieb
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STW
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Re: " Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Beitrag von STW »

Genau so meinte ich es - sorry, bei dem vielen Verkehr im Forum verliert man schnell den Überblick. Die Welt war einfacher, als es fast nur einen TDZ690-Thread gab ;-)

Und nun stell Dir noch vor, dass die Achse etwas weiter noch nach links rücken könnte und dann am Ende der Achsaufnahme von oben nach unten eine Schraube durchgejagt wird, dann wären wir bei der Sprinter 60 - Lösung. Aber die hier gefällt mir auch sehr:

Am Emco sieht man recht gut, wie man den mechanischen Belastungen trotzt. Die Achse dürfte recht stramm im dicken Eisen stecken (ich vermute mal, die Achse berührt nicht mal die Schwinge selbst?), das wiederum mittels seiner langen Kanten die Kräfte auf die Schwinge überträgt. Falls es Bewegung gäbe, würden sich die Achsschrauben zusammen mit dem Halteblech und der Achse bewegen, das Gewinde also dadurch nicht belastet.
Die einzigen Punkte, wo es Veränderungen geben könnte, wäre die Achse in dem Bereich des Verstärkungseisens. Sitzt aber alles hinreichend Stramm, kann kein Material "entweichen" und sich platt drücken lassen.

Im Idealfall ist das Halteeisen etwas weicher als das Achsmaterial und könnte dann auf Dauer als recht preiswerte Opferlösung dienen, die man nach mehreren Tausend Kilometern mal ersetzt.
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MEroller
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Re: " Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Beitrag von MEroller »

Alf20658 hat geschrieben:Und die Mutter bei MEroller: das ist eine Spannscheibe! Wenn die nicht platt ist, hatse nicht den nötigen Anzugsmoment. Siehe meinen Link für die Schraubenanzugsmomente. ;)
Vielleicht reden wir von Äpfeln und von Birnen.
Spannscheiben:
Bild
Haben eine Ähnlichkeit mit Tellerfedern und werden plattgedrückt beim korrekten Festschrauben.

Federscheibe, so wie sie zwischen Mutter und "Rausfallschutz" eingeklemmt ist bei meinem Gefährt (deshalb der scheinbare Abstand zwischen Mutternscheibe und Rausfallschutz bei meinem Einbau, die ist noch dazwischen ):
Bild
Und hier im Großformat (notfalls draufklicken zum genauer betrachten) nochmals die VW-LT Radmutter mit einer unten topfebenen und ununterbrochenen, höchst soliden integrierten Unterlagscheibe:
Mutter3.jpg
Hier mal von der Seite. Die zwei Erhebungen sind kaltgeformt, keine Unterbrechungen:
Mutter4.jpg
Und nochmals näher und mit Blitz, war schon etwas zu dunkel eben auf dem Balkon:
Mutter5.jpg
Da spannt nix an der Scheibe :D
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Re: " Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Beitrag von MEroller »

Ungehalten bin ich eigentlich nicht, aber wir sollten schon darauf achten, dass wir vom gleichen reden. Ich habe auch was Spannscheibe genannt, was aber eher eine Federscheibe ist :oops:

Ja, der Ring an der Monstermutter ist drehbar, ist aber eben nur eine dicke fette U-Scheibe ohne Spannfunktion. Das reduziert etwas das notwenige Anzugsmoment, um eine bestimmte axiale Anpresskraft zu erzeugen. Da wären also die vollen (empfolenen) 65Nm dann wirklich zu viel des Guten.

Mir ging es mit diesem Stück Schwermaschinenbau eigentlich nur darum, die ganze Länge des Achsgewindes zu fassen.
Klar ist das Ding der Achse festigkeitsmäßig WEIT überlegen, weshalb tatsächlich neben einem finalen "Knack!" eines guten Drehmomentschlüssels ein feinfühliges "Gewindeversteher"-Händchen gefordert ist.
Ich weiß aber noch nicht, ob dieser Motor meine angepeilten 5 Jahre Lebensdauer tatsächlich erlebt, wenn er so weitermacht wie bisher gebe ich ihm maximal nochmals ein Jahr, dann ist jede Liebesmüh um die Weicheisenachse mit ihren Gewinderesten vergeblich :cry:
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Re: " Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Beitrag von rollmops »

Noch ne Idee :idea:
Würde das Material der Achse es ggfs. zulassen da vorsichtig ein Gewinde reinzuschneiden?
Dann könnte man da eine Tellerschraube zur Fixierung noch draufschrauben (vielleicht sogar mit der Mutter verschweißen) :?
Zum Öffen kann ein Schweißpunkt ja wieder weggeflext werden :o
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file.jpg (41.95 KiB) 1557 mal betrachtet
index.jpg
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Da bisher nur Alf20658 und MEroller die Räder wegen Reifenwechsel demontiert hatten bleibt auch noch die Frage offen, ob das vom China Werk her zu fest gezogen wurde oder bei der erneuten Montage erst das Problem aufgetreten ist.
Wenn man das jetzt vorher weiß und vorsichtig an die Sache geht und direkt eine lange Radmutter verwendet, können wir das Problen ja hoffentlich umgehen :?:
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Alfons Heck
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Re: " Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Beitrag von Alfons Heck »

Also der Tisong (InnoscooterLM2500, Pacer, SC25...) hat den Schlitz auch vertikal und ich habe ja nach 150km das Hinterrad zum Reifenwechsel unten. Da war alles OK (also von Newheit an werden in China wohl keine Austauschachsen :twisted: verbaut) . Anzug der Achsmuttern von mir von Hand nach Gefühl im August 2011.


Gruß
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Re: " Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Beitrag von STW »

Alf20658 hat geschrieben:Mangelhafte Qualität des verwendeten Stahls ist hier das Problem.
Es ist völlig unerheblich ob die Achse senkrecht oder Wagerecht eingebaut wird.
Beim Material sind wir uns völlig einig - bei der anderen Aussage nicht.

Ich hatte gestern das "Vergnügen", an einem Aldi-Fahrrad das Hinterrad zu demontieren / montieren. Da geht die Achse schräg, aber: die Achse ist abgeflacht und liegt sauber in der Führung. Heute habe ich mir mal ein paar Motorräder am Parkplatz angesehen - alles Waagerecht. Dann folgte ein Blick auf meine Zündapp von 1970 (leider bin ich die seit 16 Jahren nicht mehr gefahren): Achse in der Waagerechten, von vorn nach hinten eingeführt, damit die Kettenspanner auch arbeiten können. Die hatte ich vor 20 Jahren bei der Restaurierung ausgetauscht, weil: die Achsöffnungen hatten unter ca. 50TKm ziemlich gelitten, nicht aber die Achse.

Fazit: die große Mehrheit der Konstruktionen ist so ausgelegt, dass die Schraube nicht gegen die Auf-/Abbewegungen der Achse ankämpfen muß, sondern gegen Vor-/Zurückbestrebungen. Die Achse selbst kämpft gegen die Schwinge hinsichtlich der vertikalen Kräfte. Das wird also einen Grund haben, dass sich das durchgesetzt hat.

Klar ist, dass die Materialauswahl dergestalt sein sollte, dass das Material der Achse eben das mit der höchsten Festigkeitsklasse ist. Achsschraube und zusätzliche Halteeisen müssen "Opfermaterial" sein, also immer noch robust, aber nachgiebiger als die Achse, da das als Opfermaterial recht einfach und preiswert zu ersetzen wäre.
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Beachcruiser

Re: " Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Beitrag von Beachcruiser »

Alf20658 hat geschrieben:Ja, da hast Du recht.
Beim GK-183 ist die Gewindesteigung 1,5 mm.
Mir selbst sagt das nix. Ausser das ich viel mehr schrauben muss als sonst. Das Feingewinde soll ja dafür sorgen das sich die Mutter nicht so leicht von der Achse lösen soll.

Wenn das mit 1 mm gemacht wird ist das sicherlich sicherer als ein Gewinde mit 2.5 mm welches im DIN Normbereich und im Baumarkt auch normal ist.
Die Mutter muss sich nämlich dann beim lösen wesentlich häufiger drehen müssen um den Effekt ´lose ´auslösen zu können.

@ Dexter:
die Achse ist zu weich..... :twisted:
Gewindesteigung, z. B. 1,5mm - bedeutet, dass bei einer vollen Umdrehung der Mutter die Bewegung in axialer Richtung 1,5mm groß ist.

Der Vorteil von Feingewinden ist die Selbsthemmung, d. h. sie lösen sich bei Weitem nicht so schnell, wie größere - sprich Standardgewinde.

Außerdem wird durch den Anzug eine extreme Kraftübersetzung erzeugt - wobei unbedingt ein Drehmomentschlüssel verwendet werden sollte.

Der Laie überdreht nicht selten das Gewinde - was deswegen nicht unbedingt eine mangelnde Qualität des Materials bedeuten muss!

Normalerweise sollte die Mutter eine niedrigere Festigkeit haben, als das Bolzengewinde, da der Austausch leichter und kostengünstiger ist.

Man könnte jetzt sagen, dass entweder die Mutter eine zu hohe Festigkeit hatte oder das Bolzengewinde eine zu niedrige...


An dieser Lösung verstehe ich nicht ganz, wie an der reparierten Seite ein axialer Anzug mit dieser Klemmmutter erzeugt werden soll?! :?

Sicherlich hält die Verbindung, aber die Seite der Schwinge wird kaum an die Radlagerbuchse des Hinterrades gepresst. :o

Handelt es sich um einen Tüv-pflichtigen Roller, dann würde ich eine erfolgreiche Tüv-Untersuchung in Frage stellen.

Außerdem - der Gesundheit zu Liebe - nochmals einen versierten KFZ-Fachmann fragen.

gelernter Metaller hat gesprochen - huk

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Re: " Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Beitrag von MEroller »

Beachcruiser hat geschrieben:An dieser Lösung verstehe ich nicht ganz, wie an der reparierten Seite ein axialer Anzug mit dieser Klemmmutter erzeugt werden soll?! :?

Sicherlich hält die Verbindung, aber die Seite der Schwinge wird kaum an die Radlagerbuchse des Hinterrades gepresst. :o
Ich denke, Alfs Klemmmutter muss nach einem ersten Klemmen, um die beschädigten Gewindegänge zum zupacken zu bewegen, danach nochmals mit Gabelschlüssel richtig angezogen werden, bevor ganz zugeklemmt wird. Dann kommt wie zuvor eine ausreichende axiale Vorspannung zwischen Klemmmutter, Schwinge und Radlagerbuchse zustande.
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Re: " Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Beitrag von dirk74 »

Jetzt musste ich doch mal selbst nachsehen. Meine Achsführung ist horizontal - Glück gehabt.
Da ich heute sowieso das Lenkkopflager eingestellt habe, ist mir aufgefallen, dass der Bowdenzug von der Hinterradbremse und von der Tachowelle fast durchgescheuert wären, weil sie eingequetscht wurden oder es geschliffen hat.
Außer der Achse sollte man den Rest auch begutachten. An den Stellen, wo Bowdenzüge oder Elektrokabel enlanglaufen.
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dexter
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Re: " Gewindekaries " bei gewissen Radnabenmotoren

Beitrag von dexter »

Auf Basis der Scherbewegungstheorie zwei Lösungsideen:

1. zwischen Mutter und Rahmen eine Scheibe aus einem plastischen oder elastischen Material. Das müsste weich genug sein, um die Verformung durch die Scherbewegungen aufzunehmen, aber natürlich hart genug zur Fixierung. Vielleicht Hartgummi oder Aluminium?

2. selbe Stelle, aber statt Verformbarkeit durch leicht konvexe Form der Scheibe der Achse die Bewegungsmöglichkeit wiedergeben.

Vermutlich würde sich eine plastische Lösung zu 1 im Laufe der Zeit so verformen wie die zu 2 aussehen müsste.
Zuletzt geändert von dexter am Mo 30. Apr 2012, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
Michael

Twizy Technic (80 km/h; 13 kW) ..... 23.622 km / 2.383 kWh => 10,1 kWh/100km
Emco Novum-Li (45 km/h; 3 kW) ..... 3.923 km / 203 kWh => 5,2 kWh/100km
(Stand: 10/2014, Verbrauch ab Steckdose)

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