Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

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didithekid
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Re: Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

Beitrag von didithekid »

Hallo,

falls der Akku momentan im Roller geladen wird, der in der Kälte oder einer kalten Garage steht, lohnt sich vielleicht auch ein Test, nachdem der Akku einmal im warmen Haus voll aufgeladen wurde und warm, wie er dann ist, ins Fahrzeug gesteckt wird. Der Akku sollte dann eine leicht höhere Spannung liefern und wenn das den Fehlereffekt beeinflusst, würde der Verdacht in Richtung Akku gezogen.

Viele Grüße
Didi
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lessing18
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Re: Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

Beitrag von lessing18 »

Hallo Didi und Helmut,

danke, dass ihr versucht mir zu helfen!!

Wir haben uns gestern nochmal dem Roller gewidmet und versucht eure Vorschläge abzuklappern.

Einen Sicherungsautomat haben wir leider nicht gefunden. Nur eine von Plastik ummantelte Glassicherung, die auch auf dem Foto zu sehen ist oben links und glaube ich den Übergang zum 12V-Konverter schützt. Die sieht völlig intakt aus und war von euch ziemlich sicher nicht gemeint.

Beim Verfolgen des Akku-Kabels sind wir beim Controller gelandet (glaube zumindest, dass er das ist, siehe Foto).
Dort konnte ich an den beiden außen liegenden Kontakten, die mit dem Batteriekabel verbunden sind, eine Spannung von 69V im Ruhezustand messen.

Wenn man ohne Last (stehend auf dem großen Ständer) Gas gibt, tritt das Problem auch nach einer Minute nicht auf. Bei richtigen Testfahren unter Last ist es aber schnell reproduzierbar.
Wahrscheinlich sollte man das nicht tun, aber habe ihn im Keller auf dem Ständer nochmal laufen lassen und bei laufendem Motor mit dem linken Bremshebel etwas runtergebremst (auf ca. 30kmh; auf der Straße schafft er 50kmh, im Leerlauf im Keller waren es vorher angezeigte 60kmh). Mit dem gezogenen Bremshebel konnte ich das Problem nach wenigen Sekunden nachstellen!
Die Spannung an den o.g. Batteriekontakten vom Controller ist in dem Moment in den Keller gerauscht und war dann nach kurzer Zeit wieder bei 69V.

Habe bei den Versuchen am Seitenständer gerüttelt und am Zündschloss gelauscht. Hier leider keine Auffälligkeiten. Wenn der Seitenständer runtergeklappt war oder der rechte Bremshebel gezogen wurde, blinkt ein Lämpchen am Controller. Das war aber nicht der Fall, als er wieder abgerauscht ist. Das "brutzeln" am Zündschloss - soll das im An-Zustand auftreten, oder beim Gas geben? Oder beim Einschalten? Wenn ich den Schlüssel genau zwischen Ein und Aus halte kann man das natürlich provozieren wie bei jedem Lichtschalter.

Den Tipp mit dem warmen Akku werde ich morgen testen - er lädt nun über Nacht im Warmen.
Im Anhang ist auch noch ein Blick in den Akku. Da weiß ich aber nicht was ich messen kann um zu checken ob er noch ok ist. Die Gesamtspannung liegt, wie bereits erwähnt, bei knapp 69V.

Von Trinity habe ich heute eine Antwort bekommen auf meine Mail von letzter Woche. Der nette Herr sieht als wahrscheinliche Fehlerquelle Akku, Zwischen-BMS oder Controller.
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Blick von oben nach Ausbau von Sitzbank und Akkubehälter
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didithekid
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Re: Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

Beitrag von didithekid »

Hallo,
Ja das ist schon eine Chogori-Steckverbindung am Akku. Schon moderner, als ich dachte, das Teil von 2019.
Wenn keine Schutzschalter-Sicherung drin ist, wird der Überstromschutz bereits vom BMS erledigt. Könnte auch schon so sein, dass über den Roller (vermutlich aber noch direkt durch das Zündschloss ausgelöst) das BMS im Akku den Strom Ein- und Ausschalten kann (wodurch der Zündschlosskontakt geschont wird). Das kannst Du ja messen, ob die 69Volt am Contoller abgeschaltet werden können.
Da würde es wohl im Kontakt vom Zündschloss nicht brutzeln, selbst wenn der verschlissen ist, weil nur geringer Strom geschaltet wird.
Und weil reguläres Strom AN/AUS über das BMS geht und das Notabschalt-AUS ebenfalls vom BMS ausgelöst werden würde, gilt es jetzt herauszufinden bei welchen Bedingungen das BMS abschaltet.
Im BMS (was Du ja offen hast) werden die 17 Zellenspannungen überwacht und wenn der erste der 17 Zellenstränge unter 3 Volt geht wäre Not-AUS. Ebenso, wenn eine Zellenmessleitung den Kontakt verliert.
Alternativ kann die durch den Akku-Stecker führende Schaltleitung für reguläres Strom AN/AUS zeitweise die nötige Schaltspannung verlieren, durch ein Kontaktproblem, was erst nach 200m entsteht (Zündschloss/Steckverbindung usw.). Und auch nur bei höherer Stromlast --> durch Temperaturanstieg ausgelöst. Denkbar auch, dass in oder an der BMS-Platine das Problem ist, an einer Stelle die bei Stromfluss warm wird.
Mehr fällt mir dazu nicht ein.

Viele Grüße
Didi
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Schnabelwesen
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Re: Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

Beitrag von Schnabelwesen »

didithekid hat geschrieben: Di 9. Dez 2025, 22:34 Ja das ist schon eine Chogori-Steckverbindung am Akku. Schon moderner, als ich dachte, das Teil von 2019.
Ja, auch der ähnliche Venus wurde damals auf Chogori umgestellt.
Ich denke, dass der Akku über den Pin 4 (kleiner Pin in der Mitte im Chogori) aufgeweckt wird, wenn die Zündung eingeschaltet wird. Dann müsste die Spannung an B+ und B- im ausgeschalteten Zustand auf etwa 50V sinken. Das kann man tatsächlich am Controller an den äußeren Polen messen.
Mich irritiert: Der Bremslichtschalter links scheint nicht zu funktionieren. Jedenfalls sollte er sonst auch das Bremslicht auslösen - und natürlich (genau wie rechts oder Seitenständer) den Controller ausschalten. Zur Sicherheit bei den Tests den Stecker abziehen.
Aber das ist nicht ursächlich.
Mich irritiert auch: der Aufdruck auf dem BMS. Ist der von 2024 - und schon mal getauscht worden? Oder ist das kein Datum?
Es scheint ja so zu sein, dass das BMS abschaltet. Wenn es ordnungsgemäß funktioniert, reagiert es damit auf einen Spannungseinbruch eines Zellstranges im Akku. Die Symptome sprechen dafür: passiert unter Last und in immer kürzeren Abständen.
War der Akku voll bei der Messung mit 69V? Die Ladeschlussspannung liegt bei einem 17s-Akku bei 71,4V. Wenn das Ladegerät abgezogen wird, sinkt die Spannung leicht,aber nicht um mehr als 2V. Ggfs. ist auch das ein Hinweis darauf, dass ein defekter Zellstrang die Gesamtspannung runterzieht.
Wenn ich das Innenleben solcher Akkus erneuere, dann tausche ich auch das BMS aus.
Dann entfällt die Restweiten- bzw. Prozentanzeige. Die nøtigen Informationen liefert das Bluetooth-BMS über eine Handy-App.
Schöne Grüße, Bertolt
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Re: Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

Beitrag von Afunker »

Schnabelwesen hat geschrieben: Di 9. Dez 2025, 23:47 Mich irritiert auch: der Aufdruck auf dem BMS. Ist der von 2024 - und schon mal getauscht worden? Oder ist das kein Datum?
Bertolt du könntest Recht haben mit deiner Vermutung.
Es steht auch die Zellenanzahl 17S9P auf der BMS. Das Herstellungsdatum? des BMS ist der 6.April 2024 gewesen. (Engl. Schreibweise)
Gruss Helmut

Ranis 2000 seit 08.2019 ca.18000 Km gefahren :mrgreen:
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Re: Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

Beitrag von lessing18 »

Ich kann nur nochmal danken für eure vielen Beiträge hier!!

Ja, das BMS wurde im Juni diesen Jahres ausgetauscht (davor auch schon zweimal).
Eigentlich ist es ein "Akku 60V 28Ah 1,7kWh".

Ein passendes BMS war aber nicht mehr zu bekommen, es wurde ein BMS für 22Ah eingebaut, welches laut Aussage ebenfalls die volle Kapazität nutzt aber eine falsche Kapazität anzeigt (angezeigte Restreichweite 39km statt 46km vorher), das war für mich ok. Hat auch alles ohne Probleme funktioniert in den folgenden Monaten.

Mal davon ausgegangen der Akku (oder ein zugehöriger Strang) ist defekt:
Wo kann man den reparieren lassen? Neu gibt es die wohl nicht mehr, da der Herstellter vor vielen Jahren insolvent gegangen ist.
Kann man grob sagen, mit welchen Kosten dann zu rechnen ist?

Bei Akkuplus habe ich was zu dem Akku gefunden, da soll der Zellentausch 1154€ kosten. Letztes Jahr wollte ich den Roller (mit funktionierendem Akku!) für 950 Euro verkaufen - nicht ein Interessent. Von daher wohl ein wirtschaftlicher Totalschaden?

Danke & viele Grüße,
Michael
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Re: Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

Beitrag von Peter51 »

Bertolt aka Schnabelwesen kann dir sicher einen akzeptablen Zellentauschpreis nennen.
E-Max 90s von 2012 - Vmax>46km/h - km-Stand >5150 - 16x Littokala 51,2V 105Ah = 5kWh. JK-B1A24S15P - Sevcon Gen4
E-Max 110s von 2010 - Vmax>50km/h - km-Stand >1.800 - 4x Littokala 72V 50Ah = 14,4kWh
E-Max 120s von 2015 - Vmax 80km/h - TÜV 03.2026 - 72V100Ah LFP-Akku - JK-B2A24S15P Balancer BT - MQ Controller BT
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Re: Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

Beitrag von conny-r »

Bei einem BT BMS kann man die Zellen unter Last beobachten und die Abschaltspannungsverzögerung pro Zelle auf 255 sec einstellen.

Das Ergebnis würde hilfreich sein.
Gruß Conny
lessing18
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Re: Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

Beitrag von lessing18 »

conny-r hat geschrieben: Mi 10. Dez 2025, 13:54 Bei einem BT BMS kann man die Zellen unter Last beobachten und die Abschaltspannungsverzögerung pro Zelle auf 255 sec einstellen.

Das Ergebnis würde hilfreich sein.
Conny, mit dem Bluetooth BMS kann ich leider nicht dienen.
Peter51 hat geschrieben: Mi 10. Dez 2025, 13:49 Bertolt aka Schnabelwesen kann dir sicher einen akzeptablen Zellentauschpreis nennen.
Habe den Akku heute eingesendet, um überprüfen zu lassen, ob das BMS ein Problem hat (dann wäre es ein Gewährleistungsfall).
Sollte sich herausstellen, dass es an den Akkuzellen liegt, bin ich natürlich sehr an einem Zellentauschpreis von "Bertolt aka Schnabelwesen" interessiert ;) .

LG, Michael
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Schnabelwesen
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Re: Uranus 2019 (45km/h) zickt nach 200 Meter

Beitrag von Schnabelwesen »

Peter51 hat geschrieben: Mi 10. Dez 2025, 13:49 Bertolt aka Schnabelwesen kann dir sicher einen akzeptablen Zellentauschpreis nennen.
17s 8p 3500mAh LG-Zellen mit Original-BMS
650 €
mit Bluetooth-BMS von Daly (ohne Restweiten- oder Prozentanzeige) 700 €
Einbau im vorhandenen Gehäuse
Ggfs. passt auch 9 oder 10p für mehr Kapazität. Die Mehrkosten belaufen sich dann auf 45-80€.
lessing18 hat geschrieben: Mi 10. Dez 2025, 12:23 Ja, das BMS wurde im Juni diesen Jahres ausgetauscht (davor auch schon zweimal).
Warum?
Entweder, die taugen nichts - dann sollte man damit nicht weiter arbeiten, weil der Aufwand zu hoch ist
oder der Fehler liegt woanders.
lessing18 hat geschrieben: Mi 10. Dez 2025, 12:23 Letztes Jahr wollte ich den Roller (mit funktionierendem Akku!) für 950 Euro verkaufen - nicht ein Interessent. Von daher wohl ein wirtschaftlicher Totalschaden?
Nein, weil ein Roller mit altem Akku viel weniger Wert ist. Der Akku macht mehr als die Hälfte des Preises aus. Ein nigelnagelneuer Akku mit guten Markenzellen ist immer ein Verkaufsargument. Zumal man diese Roller noch lange am Leben halten kann.
lessing18 hat geschrieben: Mi 10. Dez 2025, 20:57 Habe den Akku heute eingesendet, um überprüfen zu lassen, ob das BMS ein Problem hat (dann wäre es ein Gewährleistungsfall).
Wo denn? Akkuwerk Heilbronn? Und wie soll es geprüft werden? Das ist ja nicht so einfach.
Schöne Grüße, Bertolt
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